TikTok, eine Plattform, die ursprünglich für Tanz- und Musikvideos gedacht war, hat sich zu einer der weltweit führenden sozialen Medienplattformen entwickelt.
Mit einer Nutzerbasis, die in Deutschland allein 30 Millionen Menschen umfasst, darunter 63 Prozent unter 24 Jahren, zieht die App vor allem ein junges Publikum an.
Die durchschnittliche monatliche Nutzungsdauer beträgt beeindruckende 34 Stunden. Diese Zahlen verdeutlichen die tiefgreifende Integration von TikTok in das Alltagsleben junger Menschen.
Die Psychologie hinter TikTok
TikTok nutzt einen ausgeklügelten Algorithmus, um Nutzer am Bildschirm zu halten, indem Videos basierend auf früherem Engagement personalisiert werden.
Dieses System kann insbesondere für Kinder und Jugendliche problematisch sein, da es sie ermutigt, zunehmend Zeit in der App zu verbringen, oft zulasten ihrer realweltlichen Verpflichtungen und Interaktionen.
Die Plattform ist so gestaltet, dass sie ständig neue und zunehmend fesselnde Inhalte liefert, was das Potenzial für übermäßige Nutzung erhöht.
Die Inhalte, die Kinder sehen
Obwohl viele Videos unterhaltsam und harmlos sind, gibt es auf TikTok auch Inhalte, die gefährlich werden können. Von harmlosen Tanzroutinen bis hin zu gefährlichen Herausforderungen variieren die Inhalte stark, und nicht alle sind für junge Augen geeignet.
„Junge Menschen haben in der Regel ein sensibles Bewusstsein für gefährliche Inhalte auf Social Media. Wichtig ist, dieses Bewusstsein zu stärken und immer wieder einen Reflexionsprozess anzustoßen“, sagt Experte Mutschke vom.
Einige Videos können unangemessene oder sogar gefährliche Ideen vermitteln, wie die Experimente mit giftigen Substanzen oder riskanten Mutproben zeigen, die bereits zu Unfällen unter Jugendlichen geführt haben.
Strategien für Eltern
Experten raten Eltern, aktiv zu werden, indem sie die Privatsphäre-Einstellungen der App anpassen und sicherstellen, dass das Profil ihres Kindes privat ist.
Das begrenzt die Sichtbarkeit auf genehmigte Follower und reduziert die Risiken, die mit breiterer öffentlicher Exposition verbunden sind.
Wichtig ist auch, mit Kindern über die Inhalte zu sprechen, die sie sehen, und ihnen dabei zu helfen, ein kritisches Bewusstsein für die dargestellten Themen zu entwickeln.
Empfehlungen zur Nutzungsdauer
Obwohl es keine universelle Regel für die ideale Bildschirmzeit gibt, schlagen Experten vor, die tägliche Nutzung sozialer Medien auf etwa 30 Minuten zu beschränken.
„Generell zeigt die Forschung: je weniger Nutzung, desto besser“, sagt ein Forscher.
Dies hilft, ein gesundes Gleichgewicht zwischen online und offline Aktivitäten zu wahren. Ein vollständiges Verbot von TikTok oder anderen sozialen Medien wird nicht empfohlen, da dies die Plattformen nur noch attraktiver machen und zu heimlichem Konsum führen könnte.
Schlussfolgerung
Die Herausforderung für Eltern bleibt bestehen, eine Balance zu finden, die es ihren Kindern ermöglicht, von sozialen Medien zu profitieren, ohne deren möglichen negativen Auswirkungen zu erliegen.
Bildung, offene Gespräche und klare Grenzen sind Schlüsselkomponenten, um jungen Menschen einen sicheren und verantwortungsbewussten Umgang mit Plattformen wie TikTok zu ermöglichen.
Dies erfordert ein kontinuierliches Engagement und oft auch eine Lernbereitschaft seitens der Eltern, um mit der rasanten Entwicklung der digitalen Medienwelt Schritt zu halten.