In den vergangenen drei Jahrzehnten hinterließen Naturkatastrophen in Deutschland deutliche Spuren in der Volkswirtschaft. Der neue Klima-Risiko-Index von Germanwatch zeigt, dass Stürme, Hitzewellen und Überflutungen inflationsbereinigt rund 127 Milliarden US-Dollar Schaden anrichteten. Diese extremen Witterungsbedingungen versursachen durch den Klimawandel eine Zunahme an Häufigkeit und Intensität.
Weltweit belaufen sich die wirtschaftlichen Verluste der letzten 30 Jahre auf etwa 4,2 Billionen US-Dollar inflationsbereinigt – eine Summe, die nahezu der gesamten Wirtschaftsleistung Deutschlands entspricht. Zugleich verloren beinahe 800.000 Menschen durch diese extremen Wetterbedingungen ihr Leben. Länder des globalen Südens sind besonders betroffen, während in Europa insbesondere Griechenland und Spanien unter Hitzewellen und Waldbränden leiden. Auch in China summierten sich die Schäden erheblich auf 706 Milliarden US-Dollar.
Laura Schäfer von Germanwatch prognostiziert, dass der Klimawandel das globale BIP bis zum Jahr 2100 um mindestens 20 Prozent schrumpfen lassen könnte, sollte die nationale Klimapolitik auf dem aktuellen Stand bleiben. Die notwendigen Kosten für eine Anpassung an das Klima sind dabei noch unberücksichtigt. Schäfer betont, dass die Schäden drastisch höher sind als die Ausgaben, die nötig wären, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen.
Felix Banaszak von den Grünen hebt hervor, dass Deutschland als führende Volkswirtschaft Europas entscheidend zur Erreichung der Klimaziele beitragen muss. Er fordert eine entschlossene Reduzierung von klimaschädlichen Subventionen und eine stärkere Verantwortlichkeit der einzelnen Wirtschaftssektoren. Der im Jahr 2022 endende Index basiert auf den aktuellsten verfügbaren Datenquellen.