Die Nato hat neue Maßnahmen zur Abwehr von Sabotageakten und Cyberangriffen beschlossen. Ein hochrangiger Beamter betonte während eines Außenministertreffens in Brüssel die zunehmende Bereitschaft Russlands, durch Sabotage erheblichen physischen Schaden anzurichten und Menschenleben zu gefährden. Neben Russland zeigen sich auch China, der Iran und Nordkorea aktiv bei Cyberangriffen, insbesondere durch die Verbreitung von Schadsoftware, die sowohl der Spionage als auch der absichtlichen Störung kritischer Infrastrukturen dient. Die Nato erweitert deshalb den Austausch von Geheimdienstinformationen, intensiviert Übungen und verbessert den Schutz kritischer Infrastrukturen sowie die Cyberabwehr. Besonderes Augenmerk liegt auf der Überwachung von Pipelines und Datenkabeln in der Ostsee, wo künftig verstärkte Patrouillen erfolgen sollen, wie die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock bekannt gab. Allerdings sind nicht nur physische Infrastrukturen gefährdet: Ein schwerer Cyberangriff auf Albanien, mutmaßlich vom Iran ausgeführt, führte dazu, dass sensible Daten des Innenministeriums im Internet landeten. Solche Vorfälle offenbaren die Verwundbarkeit von Unterwasserleitungen, die durch ein Netzwerk von über einer Million Kilometer Kabel und Pipelines geprägt sind. Russische Kräfte könnten jederzeit Sprengstoffe anbringen oder diese Leitungen durchtrennen. Zu den von Russland mutmaßlich initiierten Aktivitäten zählen auch Brandstiftungen, die bewusste Destabilisierung von Migrationsbewegungen, Angriffe auf Bahnlinien und Pläne zur Ermordung führender Persönlichkeiten, wie Armin Papperger von Rheinmetall. Ein weiteres Szenario sind großangelegte Programme zur Wahlbeeinflussung in Nato-Staaten. Der Experte machte deutlich, dass es längst an der Zeit sei zu handeln, da die Intensität hybrider Angriffe stetig zunehme. Jüngste Vorfälle beinhalteten Schäden an Glasfaserkabeln in der Ostsee, wobei der Fokus der Ermittlungen auf einem chinesischen Schiff liegt, das verdächtig nahe an den beschädigten Leitungen operierte.