Die Einberufung einer Sitzung des Nato-Ukraine-Rats durch den Nato-Generalsekretär Mark Rutte rückt den jüngsten Einsatz einer russischen Mittelstreckenrakete in den Fokus der internationalen Sicherheitspolitik. Ziel der Beratungen, die am kommenden Dienstag auf Botschafterebene in Brüssel stattfinden sollen, ist es, über den russischen Angriff auf die ukrainische Großstadt Dnipro zu diskutieren – ein Angriff, der durch den Einsatz der hochmodernen Rakete namens Oreschnik gekennzeichnet war.
Russland hatte am Donnerstagmorgen die Oreschnik-Rakete abgefeuert, die laut russischer Quellen mit Hyperschallgeschwindigkeit fliegen und nicht abgefangen werden kann. Solche Angaben sind jedoch bislang nicht unabhängig bestätigt. Die theoretische Fähigkeit der Rakete, mit atomaren Sprengköpfen bestückt zu werden, erzeugt zusätzliche Besorgnis unter internationalen Experten.
In Dnipro kam es zu sechs Raketeneinschlägen, die nach Aussage von Präsident Putin nicht nuklearer Art waren. Die Sitzung des Nato-Ukraine-Rats, die auf Wunsch der ukrainischen Regierung zustande kommt, ist Teil eines strategischen Dialogs, der während des ersten Treffens dieses Gremiums beim Nato-Gipfel in Litauen ins Leben gerufen wurde. Das Ziel dieser Beratungen ist es, eine Plattform zu schaffen, die eine engere Zusammenarbeit ermöglicht, um die Ukraine auf ihrem Weg in die Nato zu unterstützen. Wichtige Voraussetzungen hierfür bleiben jedoch das Ende des russischen Angriffskrieges und die Umsetzung notwendiger Reformen in der Ukraine.