Im Zuge verstärkter militärischer Planungen innerhalb der Nato sieht der deutsche Nato-General Christian Badia einen klaren Bedarf für höhere Verteidigungsausgaben. In einem Interview mit der 'Süddeutschen Zeitung' betonte Badia, dass die bisher angestrebten zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) nicht genügten. Stattdessen müsse Deutschland seine Rüstungsausgaben auf rund drei Prozent steigern, um den Anforderungen gerecht zu werden. Dieser Anstieg würde bei einem derzeitigen BIP von etwa vier Billionen Euro zusätzliche 40 Milliarden Euro jährlich für die Verteidigung bedeuten.
Derweil berichtete zuvor die 'Welt am Sonntag' über Nato-Pläne, die auf eine Erhöhung der Kampftruppenbrigaden als Antwort auf die geopolitischen Spannungen durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine abzielen. Das Verteidigungsministerium hat auf Grundlage der Nato-Vorgaben errechnet, dass Deutschland über die bisher zugesagten zehn Brigaden hinaus ab 2031 fünf bis sechs zusätzliche Brigaden stellen müsse. Insgesamt plant das Bündnis, die Anzahl der Kampftruppenbrigaden von derzeit 82 auf 131 zu erhöhen.
Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin äußerte sich hinsichtlich der Entwicklungen, dass regelmäßige Anpassungen an sich verändernde sicherheitspolitische Lagen erfolgen würden. Verteidigungsminister Boris Pistorius von der SPD hat mehrfach die Notwendigkeit höherer Verteidigungsausgaben unterstrichen. Zudem hat er betont, dass zusätzliche Soldaten erforderlich seien, um die Verteidigungsfähigkeit sicherzustellen. Derzeit wird intensiv an einem neuen Modell der Wehrpflicht gearbeitet.