13. September, 2024

Politik

NATO-Luftwaffenstützpunkt Geilenkirchen: Sicherheitsstufe erhöht wegen möglicher Sabotage

NATO-Luftwaffenstützpunkt Geilenkirchen: Sicherheitsstufe erhöht wegen möglicher Sabotage

Die Sicherheitsstufe auf dem NATO-Luftwaffenstützpunkt Geilenkirchen bei Aachen wurde kürzlich aufgrund von Geheimdiensterkenntnissen über eine mögliche Bedrohung durch einen russischen Sabotageakt vorübergehend angehoben. Deutsche Sicherheitskreise berichteten, dass ein ausländischer Nachrichtendienst einen ernstzunehmenden Hinweis auf Vorbereitungshandlungen für einen potenziellen Sabotageakt durch den Einsatz einer Drohne gegeben hatte.

Vergangene Woche galt auf dem NATO-Stützpunkt in Nordrhein-Westfalen für knapp 24 Stunden die zweithöchste Sicherheitsstufe. Nachdem keine Zwischenfälle gemeldet wurden, kehrte man am Freitagnachmittag zur vorherigen Sicherheitsstufe Bravo+ zurück. Ein Sprecher erklärte, dass dies eine Vorsichtsmaßnahme gewesen sei, um das mögliche Risiko für das Personal zu minimieren.

Alle nicht unbedingt benötigten Mitarbeiter wurden aufgrund des Hinweises nach Hause geschickt, während der Flugverkehr ununterbrochen weiterlief. Die zweithöchste Sicherheitsstufe, im NATO-Jargon als Charlie bezeichnet, tritt in Kraft, wenn ein Zwischenfall eintritt oder eine terroristische Aktion gegen das Bündnis als wahrscheinlich gilt.

In Geilenkirchen sind Spezialflugzeuge stationiert, die vor allem zur Überwachung des Luftraums im östlichen Bündnisgebiet eingesetzt werden. Mit ihrem markanten pilzförmigen Radaraufbau können sie Luftfahrzeuge in mehr als 400 Kilometern Entfernung orten und identifizieren. Rund 1.600 Menschen arbeiten auf dem Flugplatz.

Auch in anderen europäischen Ländern, darunter US-Militärstützpunkte in Deutschland, war zuletzt erhöhte Alarmbereitschaft wegen Terrorgefahr gemeldet worden. Medien berichteten, dass das Pentagon die zweithöchste Sicherheitsstufe Charlie ausgerufen hatte. Die Art der Bedrohung blieb unklar.

Das NATO-Hauptquartier in Brüssel sowie der Luftwaffenstützpunkt selbst schwiegen sich über die genaue Gefahrenlage aus. Ein Stützpunkt-Sprecher wies Spekulationen über Drohnen-Überflüge als "absurd" zurück.

Vor Kurzem wurden auch an mehreren Bundeswehrstandorten Sabotageakte befürchtet, aber nach Überprüfung Entwarnung gegeben. So ermittelten Polizei und Staatsschutz nach einem Vorfall am Wasserwerk der Luftwaffenkaserne Köln-Wahn wegen des Verdachts einer Trinkwasserverunreinigung. Auch in Geilenkirchen wurden verdächtige Beobachtungen gemacht. Eine Person wurde kurzzeitig in Gewahrsam genommen, der Verdacht bestätigte sich jedoch nicht.