04. Dezember, 2024

Politik

Nato in Alarmbereitschaft: Neue Bedrohungen durch Sabotageakte und Cyberangriffe

Nato in Alarmbereitschaft: Neue Bedrohungen durch Sabotageakte und Cyberangriffe

Die Nato zeigt sich alarmiert über eine steigende Bedrohungslage durch Sabotageakte und Cyberangriffe auf das Bündnisgebiet. Ein hochrangiger Beamter betonte im Rahmen des Nato-Außenministertreffens in Brüssel, dass insbesondere die Aktivitäten Russlands zunehmend als Gefahr eingestuft werden. Die Bereitschaft Russlands, physischen Schaden zu verursachen und das Leben von Menschen zu gefährden, nehme zu, berichtete der Beamte.

Neben Russland seien auch China, der Iran und Nordkorea in Cyberangriffen aktiv. Diese Länder führen anhaltende Kampagnen zur Verbreitung von Schadsoftware, mit der Absicht Spionage zu betreiben sowie bei Spannungen Störungen auszulösen. Kritische Infrastrukturen, insbesondere industrielle Steuerungssysteme, stehen dabei im Fokus.

Ein beispielhaft schwerer Cyberangriff traf das Nato-Mitglied Albanien. Der Angriff, der wahrscheinlich vom Iran ausging, legte das Grenzkontrollsystem lahm und führte zur Veröffentlichung sensibler Daten des Innenministeriums im Internet. Diese Attacke offenbart die Gefahren, die von solch hochentwickelter Cyberkriminalität ausgehen können.

Besondere Besorgnis herrscht über die Verwundbarkeit der Unterwasserinfrastruktur. Ein weit verzweigtes Netz von über einer Million Kilometer an Pipelines und Kabeln macht die Nato-Staaten angreifbar. Laut einem Nato-Beamten kartiert Russland diese Infrastruktur seit Jahrzehnten und könnte im Bedarfsfall Sprengsätze anbringen oder Kabel durchtrennen.

Weitere Bedrohungen stammen in Form von angeblich von Russland gesteuerten Projekten, wie Brandstiftungen und Anschlagsplanungen. Es gibt Berichte, dass die Ermordung des CEOs eines namhaften deutschen Rüstungskonzerns, Armin Papperger, erwogen wurde. Ebenso wird die Möglichkeit von Wahlbeeinflussungen und Verbreitung falscher Informationen in Bündnisstaaten in Betracht gezogen.

Um diesen Bedrohungen zu begegnen, planen die Nato-Außenminister eine Aktualisierung der Abwehrstrategie gegen hybride Bedrohungen. Dies umfasst verstärkten Austausch von Geheimdienstinformationen und verbesserten Schutz kritischer Infrastrukturen. Ein Expertenerklärte, dass es höchste Zeit sei, zu handeln, da die Intensität und Häufigkeit der Angriffe zugenommen habe, ohne dass in der Vergangenheit angemessen reagiert wurde.

Ein Vorfall im November, bei dem zwei Glasfaserkabel in der Ostsee beschädigt wurden, verstärkt die Dringlichkeit. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf ein chinesisches Schiff, das zu diesem Zeitpunkt in der Nähe der beschädigten Kabel navigierte.