19. September, 2024

Politik

Nato-Generalsekretär Stoltenberg im Kreuzfeuer russischer Kritik

Nato-Generalsekretär Stoltenberg im Kreuzfeuer russischer Kritik

Der Kreml hat die jüngsten Äußerungen von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg über Raketenangriffe tief im Inneren Russlands scharf kritisiert. Dmitri Peskow, Sprecher des Kremls, bezeichnete Stoltenbergs Haltung als 'kurzsichtig und unprofessionell'. Peskow warnte zudem, dass diese Sichtweise 'zutiefst provokant und gefährlich' sei und die Äußerungen des russischen Präsidenten nicht ernst genug nähme. Peskow vermutet, dass Stoltenbergs Aussagen auch mit dessen bevorstehendem Abschied von seinem Amt am 1. Oktober zusammenhängen könnten. Danach werde der Norweger nicht mehr für die Folgen solcher Auseinandersetzungen verantwortlich sein. Zuvor hatte Stoltenberg in der britischen Tageszeitung 'The Times' erklärt, dass der Einsatz von Langstreckenraketen die Nato nicht in den Konflikt mit Russland hineinziehen würde. Der Nato-Generalsekretär führte aus, dass Länder wie Nordkorea und der Iran militärische Unterstützung an Russland leisten, ohne unmittelbar in den Konflikt verwickelt zu werden. Zudem betonte er, dass viele von Präsident Putin gezogene rote Linien nicht zu einer Eskalation geführt hätten, da Putin wisse, dass die Nato das stärkste Militärbündnis der Welt sei. Inmitten dieser Debatte hatte Putin dem Westen erneut gedroht. Er hob hervor, dass der Einsatz westlicher Präzisionswaffen gegen russisches Territorium als Kriegsbeteiligung der Nato bewertet werden würde. Auf einer Pressekonferenz erklärte der Kremlchef, dass dies bedeuten würde, dass Nato-Länder, insbesondere die USA und europäische Staaten, mit Russland in den Krieg ziehen würden. Auch der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja verwies im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen auf Russlands Atomwaffen. Seit zweieinhalb Jahren führt die Ukraine einen Abwehrkampf gegen eine großangelegte russische Invasion und erhält dabei massive Unterstützung aus dem Westen. Trotzdem haben sich die USA und andere westliche Staaten bislang geweigert, Kiew die Freigabe zur Nutzung ihrer Waffen für Angriffe tief auf russisches Gebiet zu erteilen. Die ukrainische Führung argumentiert, dass solche Angriffe notwendig seien, um die russischen Bomber und Kampfjets zu neutralisieren, die häufig zivile Ziele in der Ukraine angreifen.