Die Verteidigung gegenüber modernsten Hyperschallwaffen rückt zunehmend in den Fokus der Nato. Nato-General Christian Badia betonte auf einer Fachkonferenz in Berlin, dass sowohl Verteidigung als auch die Fähigkeit zum Gegenschlag für eine glaubhafte Abschreckung unabdingbar seien. Im Jahr 2020 gab es noch optimistische Aussichten auf eine Rüstungskontrolle dieser neuen Technologie. Doch inzwischen herrscht unter Experten eine größere Skepsis. Russland setzt diese fortschrittlichen Waffensysteme bereits im Konflikt mit der Ukraine ein.
Hyperschallwaffen erreichen Geschwindigkeiten von bis zu zwanzigfacher Schallgeschwindigkeit, während sie weiter manövrierbar bleiben und erheblich schwieriger zu orten sind als herkömmliche ballistische Raketen. Die Vorwarnzeit könnte somit auf lediglich zwei Minuten reduziert werden. Diese Technologien gelten daher als "game changer", die die strategischen Überlegungen und Spielregeln in einem militärischen Konflikt grundlegend verändern.
Markus Ziegler vom Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e.V. (BDLI) verdeutlichte die potenziellen Auswirkungen eindrucksvoll: "Die Strecke Moskau-Berlin könnte in fünf Minuten überwunden werden, Peking-Berlin in etwa 20 Minuten." Ziegler betonte weiter, dass diese Entwicklungen die Welt wieder zu einem globalen Dorf machen könnten, in dem Bedrohungen rasch aufgebaut werden können, aber auch geopolitischer Einfluss schnell ausgeübt werden kann. Die 1. Innovationskonferenz Hyperschall, organisiert vom BDLI und dem Bundesverband Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV), stellt daher die Nutzbarkeit dieser Technologien in den Mittelpunkt.