Ein augenfälliges Zeichen sichtbarer Präsenz: Die Nato entsendet den ständigen Minenräum-Verband von Kiel aus in die östliche Ostsee. Dies markiert eine bedeutende Anpassung des Einsatzes, wie der neue Kommandeur Commander Erik Kockx im Kieler Marinestützpunkt betont. Während ursprünglich die Nordsee im Fokus stand, hätten sich die Anforderungen geändert. „Wir werden in anderen Gewässern gebraucht“, so Kockx. Die Wichtigkeit der Ostsee für die Nato ergibt sich aus ihrer strategischen Bedeutung. Schifffahrtsrouten und die dortige Unterwasser-Infrastruktur sind sowohl wirtschaftlich als auch sicherheitstechnisch von entscheidender Bedeutung. Mit der verstärkten Präsenz verfolgt die Nato das Ziel, die maritime Sicherheit zu gewährleisten und potenziellen Bedrohungen, wie etwa den mutmaßlichen Sabotageakten in der jüngeren Vergangenheit, entgegenzutreten. Eine zentrale Aufgabe besteht darin, die Schifffahrtsüberwachung sicherzustellen und die Kommunikationskabel zu schützen. Zum Auftakt des Einsatzes sind bereits die niederländische „Luymes“ und das deutsche Minenjagdboot „Datteln“ Teil des Verbands, weitere Verstärkungen werden erwartet. In einer bedeutenden Personalie hat Belgien die Leitung des SNMCMG1, schlagwortfordernd unterstützt von der deutschen Marine, übernommen. Beata Król, die erste deutsche Nato-Kommandeurin auf See, übergab die Leitung an Kockx. Ihre Amtszeit war geprägt von erfolgreicher Minenräumung, bei der 53 historische Minen entdeckt und 38 davon zerstört wurden. Ihre Einschätzung zur weiblichen Führungsrolle: „Für die Crew stellte dies keinen Unterschied dar; entscheidend ist die Expertise im sicheren Umgang mit Minen.“