Zum ersten Mal nimmt der neue ukrainische Außenminister Andrij Sybiha an entscheidenden Verhandlungen in Brüssel teil, wohin er sich für Gespräche mit seinen Amtskollegen aus den Nato-Staaten begibt. Im Rahmen eines Arbeitsabendessens steht insbesondere die brisante Situation an der ukrainischen Front im Mittelpunkt, wo die Armee weiterhin erheblichen Angriffen ausgesetzt ist und fast täglich Rückzüge in der Ostukraine hinnehmen muss. Des Weiteren wird über den gegenwärtigen Unterstützungsbedarf der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Aggression beraten.
Diese Treffen mit Sybiha sind in das zweitägige Nato-Außenministertreffen eingebettet, das seine Eröffnung mit Gesprächen zwischen den Ministern und Jordaniens König Abdullah II. markiert. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf der Verstärkung der Kooperation in sicherheitsrelevanten Fragen, die für beide Seiten von zunehmender Bedeutung sind.
Am Folgetag, dem Mittwoch, rücken dann Diskussionen über die aktuelle Stärkung der Abschreckungs- und Verteidigungsstrategien des Bündnisses in den Vordergrund. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Herausforderungen durch Russland und China, darunter sogenannte hybride Bedrohungen. Diese umfassen unter anderem Cyberattacken und Sabotagen gegen kritische Infrastrukturen, die komplex und oftmals kaum eindeutig einem Verursacher zuzuordnen sind.