25. Dezember, 2024

Technologie

Nationales Roaming als Mittel gegen Funklöcher: Ein zweischneidiges Schwert?

Nationales Roaming als Mittel gegen Funklöcher: Ein zweischneidiges Schwert?

Der Deutsche Landkreistag hat kürzlich eine Debatte um die Einführung eines nationalen Roamings angestoßen, um die verbliebenen Lücken im deutschen Mobilfunknetz zu schließen. Der Vorschlag sieht vor, dass Mobilfunknutzer bei Nichterreichbarkeit ihres eigenen Netzanbieters auf ein anderes Netz ausweichen können.

Achim Brötel, Präsident des Deutschen Landkreistages, erklärte, dass ein solches Modell erhebliche Verbesserungen bringen könnte, ähnlich wie es bereits im europäischen Ausland der Fall ist, wo Mobiltelefone sich bei Auslandsreisen problemlos in lokale Netze einwählen. Die Bundesnetzagentur meldet, dass noch 2,2 Prozent der Fläche Deutschlands nicht über die nötige 4G- oder 5G-Abdeckung verfügen und somit als "weiße Flecken" gelten. Weitere 14,2 Prozent sind "graue Flecken", mit Netzabdeckung durch nur einen Anbieter.

Die Deutsche Telekom hat Bedenken geäußert, ob nationale Roaming-Vereinbarungen die richtige Lösung darstellen. Eine Sprecherin des Unternehmens wies darauf hin, dass solch ein Ansatz bestenfalls bei grauen Flecken helfen könne. Zudem könnte dies dazu führen, dass Anbieter, die selbst keine Anstrengungen im Netzwerkausbau unternehmen, von den Investitionen anderer profitieren, ohne selbst tätig werden zu müssen.

Darüber hinaus warnte die Telekom davor, dass staatlich auferlegte Maßnahmen wie nationales Roaming langfristig die Investitionsbereitschaft in den Netzausbau hemmen könnten. Besonders die Optimierung und Erweiterung bestehender Netze könnte durch solche Vorgaben an Dringlichkeit verlieren. Eine Lösung sieht die Telekom in der engeren Zusammenarbeit mit den Kommunen. Diese müssten passende Flächen für Mobilfunkmasten bereitstellen, um den Aufbau der Netzwerkinfrastruktur zu erleichtern.