Der Nasdaq Composite, der die Performance von über 3.000 Unternehmen an der Nasdaq-Börse misst, ist als Indikator für Wachstumsaktien bekannt, da er stark im Technologiesektor gewichtet ist. Am Freitag, dem 2. August, schloss der Index mehr als 10% unter dem Bullenmarkthoch von 18.647 Punkten, welches er im Vormonat erreicht hatte, und ist damit offiziell in das Korrekturgebiet eingetreten. Dieser abrupte Rückgang wurde durch wieder aufkommende Rezessionsängste nach einem schwächer als erwarteten Arbeitsmarktbericht ausgelöst.
Konkret fügte die US-Wirtschaft im letzten Monat nur 114.000 Jobs hinzu, was deutlich unter den von Analysten prognostizierten 179.000 Jobs liegt. Zudem stieg die Arbeitslosenquote auf 4,3% und erreichte damit den höchsten Stand seit fast drei Jahren. Diese Zahlen wecken Sorgen darüber, ob die Federal Reserve es möglicherweise zu lange herausgezögert hat, die Zinsen zu senken – eine Entscheidung, die die Wirtschaft leicht in eine Rezession stürzen könnte.
Die Entwicklungen in den kommenden Wochen und Monaten hängen stark von Veränderungen im makroökonomischen Umfeld und den Maßnahmen der Federal Reserve bei ihrem Meeting im September ab. Die Geschichte zeigt allerdings, dass der Nasdaq in solchen Situationen oft stark zurückspringt.
Zum Verständnis der Begriffe 'Marktkorrektur' und 'Bärenmarkt': Eine Marktkorrektur tritt ein, wenn ein Index mindestens 10% von einem kürzlichen Bullenmarkthoch fällt. Einige Korrekturen gehen in Bärenmärkte über, was bedeutet, dass der Index schließlich mindestens 20% von seinem letzten Hoch fällt. Korrekturen und Bärenmärkte enden, wenn der Index ein neues Hoch erreicht.
Der aktuelle Korrekturbeginn beim Nasdaq war am 10. Juli, aber erst am 2. August wurde der Status offiziell, als der Index 10% unter seinem Hoch schloss. Daher ist es unmöglich, in Echtzeit zwischen einer Korrektur und einem Bärenmarkt zu unterscheiden. Der Index könnte sich ab diesem Punkt erholen oder weiter fallen.
In den letzten 15 Jahren ist der Nasdaq 11 Mal mindestens 10% von einem Bull-High gefallen. Drei dieser Ereignisse entwickelten sich zu Bärenmärkten, während die anderen acht nicht über die Korrekturstufe hinausgingen.
Die Daten zeigen, dass der Nasdaq nach Erreichen der Korrekturmarke typischerweise schnell zurückspringt. In den letzten 15 Jahren erzielte der Nasdaq im Durchschnitt 21,9% und im Median 24,8% in den 12 Monaten nach dem ersten Korrekturtag.
Vergangene Leistungen sind kein Garant für zukünftige Ergebnisse, aber diese Zahlen können auf die aktuelle Situation angewendet werden. Konkret schloss der Nasdaq am 2. August 2024 bei 16.776 Punkten. Sollte diese Korrektur genau dem historischen Durchschnitt entsprechen, wird der Nasdaq bis zum 2. August 2025 zwischen 20.450 und 20.936 Punkten schließen. Bis Montagmorgen um 11 Uhr ET fiel der Nasdaq jedoch auf 16.226 Punkte, was eine potenzielle Aufwärtsbewegung zwischen 26% und 29% bis August 2025 impliziert.
Die Quintessenz lautet: Die Historie deutet darauf hin, dass der Nasdaq in den kommenden Monaten stark zurückspringen könnte. Selbst wenn dies nicht geschieht, können sich Anleger sicher sein, dass der technologieintensive Index seine Verluste letztlich wieder wettmachen wird. Der Nasdaq hat seit seiner Gründung im Jahr 1971 noch nie einen Rückgang nicht überwunden.
In diesem Kontext ist es nun eine gute Zeit für geduldige Anleger, besonders im Technologiesektor, Aktien zu kaufen. Warren Buffett sagte einst: 'Die beste Gelegenheit, Kapital einzusetzen, ist, wenn die Dinge nach unten gehen.'