23. September, 2024

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Nasdaq-Bereichskorrektur: Wachstumsgeschichten bieten Chancen

Nasdaq-Bereichskorrektur: Wachstumsgeschichten bieten Chancen

Der Nasdaq Composite (Nasdaqindex: ^IXIC) befindet sich in Korrektur, nachdem er am 2. August um mehr als 10% von seinem Höchststand im Bullenmarkt gefallen ist. Die jüngsten Daten zum Arbeitsmarkt sind ein wesentlicher Faktor für diesen Rückgang: Im Juli wurden weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet, und die Arbeitslosenquote erreichte den höchsten Stand seit 2021.

Dennoch gibt es Grund zur Zuversicht für Anleger. In den letzten 15 Jahren hat sich der Nasdaq im Durchschnitt um 21,9% innerhalb von 12 Monaten nach dem ersten Schlussstand im Korrekturbereich erholt. Dies impliziert ein Aufwärtspotenzial von etwa 22% bis August 2025, da der Index seit dem Eintritt in die Korrektur im letzten Monat seitwärts gehandelt wurde.

Natürlich kann die vergangene Performance keine zukünftigen Ergebnisse garantieren. Doch Wall-Street-Analysten prognostizieren erhebliche Zuwächse für Amazon und Zscaler.

Amazon hat eine starke Präsenz im E-Commerce, digitalen Werbegeschäft und Cloud-Computing und gewinnt in allen drei Märkten Marktanteile. Amazon wird dieses Jahr voraussichtlich 40,4% der Online-Einzelhandelsverkäufe in den USA ausmachen, eine Steigerung um 80 Basispunkte gegenüber dem Vorjahr. Im Bereich der digitalen Werbung soll Amazon 13,9% der digitalen Werbeausgaben in den USA auf sich vereinen, eine Steigerung um 140 Basispunkte im Vergleich zum Vorjahr. Im Cloud-Computing stellte Amazon Web Services im zweiten Quartal 32% der Ausgaben für Cloud-Infrastruktur und Plattformdienste, ein Anstieg um 100 Basispunkte gegenüber dem Vorquartal.

Finanziell erzielte Amazon im zweiten Quartal ebenfalls gute Ergebnisse, obwohl das Unternehmen knapp die Umsatzerwartungen verfehlte. Der Umsatz stieg um 10% auf 148 Milliarden Dollar, lag aber leicht unter den Erwartungen. Die GAAP-Gewinne stiegen um 94% auf 1,26 Dollar pro verwässerter Aktie, deutlich mehr als die von Analysten erwarteten 58%. Obwohl die Prognose für langsameres Wachstum im dritten Quartal die Aktie belastete, lohnt sich die Betrachtung der langfristigen Perspektiven: Binnen der nächsten drei Jahre könnte Amazon die Gewinne jährlich um 23% steigern, was die aktuelle Bewertung plausibel macht.

Zscaler ist ein Cybersecurity-Unternehmen, das sich auf Zero-Trust-Netzwerkzugang spezialisiert hat. Die Security Service Edge (SSE)-Plattform des Unternehmens löst drei zentrale Probleme herkömmlicher perimeterbasierter Sicherheitslösungen. Erstens, eine bessere Benutzererfahrung, da Webdatenverkehr in der Cloud und nicht in privaten Datenzentren inspiziert wird, wodurch Leistungsprobleme vermieden werden. Zweitens entlastet es Unternehmen von teuren On-Premises-Sicherheitsgeräten. Drittens verbessert es die Bedrohungserkennung, indem mehr Daten verwendet werden, um KI-Modelle zu trainieren.

Zscaler meldete im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2024 besser als erwartete Finanzdaten. Der Umsatz stieg um 30% auf 593 Millionen Dollar und der Non-GAAP-Nettogewinn kletterte um 38% auf 0,88 Dollar pro verwässerter Aktie. CEO Jay Chaudhry verkündete Rekorde bei Neu- und Upsell-Geschäften, vorangetrieben durch neue Produkte in den Bereichen KI-Analytik und digitale Erlebnisüberwachung.

Trotzdem traf enttäuschende Prognosen für das Geschäftsjahr 2025 die Aktie hart und führte zu einem Rückgang von über 17%. Der Umsatz soll nur noch um 20% wachsen, was auf temporäre Probleme beim Vertrieb zurückzuführen sei. Doch Wall-Street-Analysten sind optimistisch und erwarten, dass Zscaler in den nächsten drei Jahren einen jährlichen Umsatzwachstum von 21% erzielt.

Diese Abschwächung bietet geduldigen Investoren eine Kaufgelegenheit – Zscaler-Aktien sind derzeit so günstig wie seit 15 Monaten nicht mehr.