Die NASA plant, eine permanente menschliche Präsenz auf dem Mond zu etablieren, sieht sich jedoch derzeit der Herausforderung gegenüber, dass Astronauten für die Kommunikation mit der Erde eine direkte Sichtverbindung benötigen.
Um dies zu ändern, entwickelt die Raumfahrtbehörde das Near Space Network und zeigt sich bereit, beträchtliche Summen an private Unternehmen zu zahlen, um kontinuierliche Kommunikationsmöglichkeiten auf dem Mond zu realisieren. Einen entscheidenden Impuls erhielten diese Pläne heute, als die NASA bekannt gab, Intuitive Machines mit dem Bau und Einsatz einer Satellitenkonstellation zu beauftragen. Diese soll künftig Navigation und Kommunikation für Missionen auf oder rund um den Mond gewährleisten.
Die in Houston ansässige Firma erlangte Bekanntheit durch die erstmalige private Mondlandung im Februar. Obwohl diese Mission abrupt endete, zählt der Erfolg dennoch als Meilenstein. Intuitive Machines bietet einen Mitfahrservice zum Mond an, wobei Datentransmissionen aktuell nur bei direkter Sichtverbindung zu einer Bodenstation möglich sind.
Der Auftrag für das Lunar Relay hat ein maximales Auftragsvolumen von 4,82 Milliarden Dollar, wobei diese Summe über den fünfjährigen Vertragszeitraum hinweg nicht garantiert wird. Das Auftragswerk, welches die Option auf eine Verlängerung um weitere fünf Jahre enthält, sichert lediglich 150 Millionen Dollar, so ein regulatorischer Bericht. Doch es wird erwartet, dass die Satellitenkonstellation sowie Kommunikations- und Navigationsdienste den Grundpreis übersteigen werden.
Satellitenrelais von der geosynchronen Umlaufbahn bis nahe der Mondbahn sind entscheidend für die kurzfristigen NASA-Pläne, bis Ende des Jahrzehnts Menschen am Südpol des Mondes zu landen. Diese Region bietet laut NASA nur wenige direkte Kommunikationsmöglichkeiten mit irdischen Bodenstationen. Ein Lunar Relay könnte darüber hinaus unbemannte Missionen ermöglichen, etwa durch ferngesteuerte oder autonome Rover-Operationen, Navigation und verbesserte Datenübertragungsraten für Mondnutzlasten.
Diese Infrastruktur wird nicht nur der NASA zugutekommen; die private Industrie, darunter Intuitive Machines, wird zukünftig ebenfalls umfassendere Kommunikationslösungen für Mondmissionen benötigen.
Intuitive Machines, das im letzten Jahr an die Börse ging, erzielt den Großteil seines Umsatzes durch Regierungsaufträge, darunter mehrere bedeutende Verträge für Mondlander-Dienste im Rahmen des NASA-Programms für kommerzielle Mondnutzlasten, Ingenieurdienstleistungen und die Entwicklung eines modernen Mondrovers. Im zweiten Quartal dieses Jahres erreichte der Umsatz des Unternehmens 41,4 Millionen Dollar, was einer Steigerung von 130 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.