27. November, 2024

Politik

Namibia vor spannendem Wahlgang: SWAPO kämpft um Fortbestand

Namibia vor spannendem Wahlgang: SWAPO kämpft um Fortbestand

Am kommenden Mittwoch stellen sich die Bürger Namibias einem entscheidenden Urnengang: Die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen könnten für die regierende SWAPO-Partei, die seit 34 Jahren an der Macht ist, eine echte Herausforderung darstellen. Die Partei führte Namibia 1990 in die Unabhängigkeit von Südafrika und sieht sich nun mit wachsender Unzufriedenheit konfrontiert.

Mit Netumbo Nandi-Ndaitwah, der amtierenden Vizepräsidentin, setzt SWAPO auf eine erfahrene Politikerin, die im Falle eines Wahlsieges zur ersten Präsidentin des Landes würde. Doch die hohe Arbeitslosigkeit, soziale Ungleichheit und Korruptionsvorwürfe belasten das Vertrauen in die Regierung. Politische Experten wie Henning Melber, der als SWAPO-Mitglied das angespannteste Wahlduell seit der Unabhängigkeit beobachtet, warnen vor einer realen Chance für den Machtverlust der Partei.

Auf Seiten der Opposition führt der charismatische Panduleni Itula, ein ehemaliger Zahnarzt, das Feld von 14 Herausforderern an. Er erzielte bereits im letzten Wahljahr 2019 beachtlichen Zuspruch und tritt erneut mit ambitionierten Reformplänen an. Nach dem Tod des früheren Präsidenten Hage Geingob im Februar leitet der interimistische Präsident Nangolo Mbumba derzeit die Geschicke des Landes, kandidiert jedoch nicht selbst.

Um im ersten Wahlgang erfolgreich zu sein, muss ein Kandidat die Mehrheit von über 50 Prozent der Stimmen erreichen. Bei einem Scheitern der absoluten Mehrheit ist ein zweiter Wahlgang vorgesehen. Gleichzeitig wählen die Bürger separat für die Nationalversammlung.

In dem dünn besiedelten Land, das etwa drei Millionen Einwohner zählt, sind rund 1,4 Millionen Wähler registriert. Die Bekanntgabe der Wahlergebnisse wird innerhalb weniger Tage erwartet.