Der geplante 48-Stunden-Warnstreik im Berliner Nahverkehr hat am frühen Morgen begonnen und dürfte Pendlern schwere Zeiten bereiten. Bis Samstag müssen sie erhebliche Einschränkungen in Kauf nehmen, da Busse, Trams und U-Bahnen weitgehend stillstehen. Besonders im Berufsverkehr sind überfüllte Straßen zu erwarten – viele Einwohner greifen auf Autos oder Fahrräder zurück. Positiv für Reisende ist, dass die Berliner S-Bahn sowie der Regional- und Fernverkehr nicht von den Streikmaßnahmen betroffen sind. Dies ist bereits der dritte Warnstreik in der aktuellen Tarifrunde, bisherige Ausstände waren jedoch mit jeweils 24 Stunden deutlich kürzer. In Vorbereitung auf die nächste Verhandlungsrunde am kommenden Mittwoch führt die Gewerkschaft Verdi die Verhandlungen mit der BVG fort. Das Unternehmen hatte zuvor ein neues Angebot unterbreitet, was auf Kritik der Arbeitgebenden stieß, die den Streik als "völlig unverhältnismäßig" bezeichneten. Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt sieht die Belegschaft dennoch in kämpferischer Stimmung. Konkret fordert die Gewerkschaft für die rund 16.000 Beschäftigten eine monatliche Gehaltserhöhung um 750 Euro für ein Jahr, ein 13. Monatsgehalt sowie verschiedene Zulagen. Hingegen bietet die BVG eine durchschnittliche Gehaltssteigerung von 17,6 Prozent über vier Jahre bis Ende 2028 an, einschließlich eines rückwirkenden Festbetrags. In den Folgejahren soll das Monatsgehalt zusätzlich um 2,5 Prozent steigen.
Politik
Nahverkehr in Berlin: Neuer Streik bringt Hauptstadt zum Stillstand
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