Eine aktuelle Greenpeace-Studie offenbart ernüchternde Ergebnisse hinsichtlich der Entwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in deutschen Großstädten: Der Ausbau, der für das Erreichen der Klimaziele entscheidend ist, kommt in den meisten Städten kaum voran. In Berlin und vier weiteren Städten wurde das Angebot in den letzten zwei Jahren sogar reduziert. Der ÖPNV, essentiell für umweltfreundliche Mobilität, findet sich vielerorts auf der Bremsspur wieder. Die Studie belegt, dass nur ein Drittel der untersuchten Städte seit 2023 den Nahverkehr um mehr als ein Prozent ausgebaut hat. Leipzig hingegen ist mit einem deutlichen Plus von 14,6 Prozent eine erfreuliche Ausnahme und setzt auf ein „Liniennetz der Zukunft“, das die Stadt in mehreren Etappen umsetzt. Insgesamt zeigt sich ein einheitliches Bild: Größtenteils lahmt der Ausbau des ÖPNV in Deutschland. Probleme wie unzureichende Finanzierung und Personalmangel sind die Hauptgründe für das Stagnieren oder sogar Schrumpfen des Angebots. Besonders Berlin verzeichnet einen signifikanten Rückgang von 7,1 Prozent im ÖPNV-Angebot, während Städte wie Köln und Frankfurt ähnliche Herausforderungen meistern müssen. Andere wie Nürnberg und Dresden konnten ihr Angebot leicht erhöhen. Eine bedeutende Differenz zwischen den von Greenpeace ermittelten Werten und den eigenen Einschätzungen der betroffenen Städte wird auf unterschiedliche Berechnungsmethoden zurückgeführt. So blieben beispielsweise längere Züge in der Auswertung unberücksichtigt. Obwohl Berlin nach wie vor ein starkes ÖPNV-Angebot vorzuweisen hat, fordert Greenpeace eine verstärkte finanzielle Unterstützung durch den Bund, um die Verkehrswende voranzutreiben und den Städten den dringend benötigten "Booster" für Busse und Bahnen zu ermöglichen.
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Nahverkehr auf Bremsspur: Greenpeace-Studie zeigt Defizite im ÖPNV-Ausbau
