Die anhaltenden Auseinandersetzungen im Nahen Osten setzen sich fort, trotz Berichten über Fortschritte bei den Waffenstillstandsverhandlungen zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah. Eine Serie von schwerwiegenden israelischen Luftangriffen im Libanon führte zu zahlreichen Todesopfern, woraufhin die Hisbollah, als Verbündete des Irans, ungewöhnlich viele Raketen auf Israel abfeuerte. Das israelische Militär zählte am Sonntag etwa 250 Raketen.
Laut mehreren israelischen Medienberichten, darunter "Haaretz" und Kan, hat die israelische Regierung vorläufig einem Waffenstillstand mit der Hisbollah zugestimmt, wobei noch Details zu klären sind. Die Gespräche deuten darauf hin, dass eine Einigung in greifbare Nähe rücken könnte, jedoch sind die Kämpfe bisher unvermindert fortgesetzt worden.
In Israel ertönte in mehreren Regionen, einschließlich dem Küstenzentrum Tel Aviv, Raketenalarm. Berichten des Rettungsdienstes zufolge gab es mindestens sechs Verletzte durch die Einschläge. Auch im israelisch besetzten Westjordanland kam es zu Verletzten und beschädigten Gebäuden, als eine israelische Abfangrakete einschlug.
Der Konflikt schwelt bereits seit über einem Jahr, unterstützt durch die Hisbollah, die ihre Angriffe als Solidarität mit der Hamas im Gazastreifen versteht. Der verheerende Angriff der Hamas vom 7. Oktober 2023, bei dem über 1.200 Menschen getötet wurden, hatte den gegenwärtigen Gazakrieg ausgelöst und brachte Israel internationale Kritik angesichts der humanitären Lage ein.
In den Abendstunden griff das israelische Militär erneut die Vororte von Beirut an, eine Maßnahme, die als Präventivschlag gegen Einrichtungen der Hisbollah dargestellt wurde. Diese sollen der Nachrichtendienstes und dem Waffenschmuggel gedient haben. Unabhängige Bestätigungen zu Schäden oder Opfern liegen bisher nicht vor.
Parallel zu den kriegerischen Ereignissen ist der Nahostkonflikt auch Thema des G7-Außenministertreffens in Italien. Eine weitere brisante Entwicklung ist der Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs gegen Israels Premierminister Benjamin Netanjahu. Annalena Baerbock, Deutschlands Außenministerin, wird an den Gesprächen teilnehmen, die im Rahmen der italienischen G7-Präsidentschaft stattfinden.