Der Nahostkonflikt erreicht eine neue Eskalationsstufe: Erneut hat die israelische Luftwaffe proiranische Milizen im Jemen, im Libanon und die Hamas im Gazastreifen ins Visier genommen. Laut lokalen Berichten verloren mehrere Menschen ihr Leben. Beispielsweise meldete der TV-Sender der Huthi-Miliz nach einem nächtlichen Angriff im Jemen einen Toten und neun Verletzte. Diese Angaben sind bislang nicht unabhängig verifiziert.
Im Südlibanon, besonders in der Hauptstadt Beirut, wurden durch einen israelischen Luftschlag fünf Menschen getötet, so das Gesundheitsministerium. Auch im Gazastreifen forderten die Angriffe ihr Tribut: Sieben Menschen starben in Al-Bureidsch, als die israelische Armee dort Hamas-Ziele im Visier hatte. Die israelischen Streitkräfte bestätigten Angriffe auf Hamas-Ziele, ohne nähere Details zu erwähnen. Israel betont stets, zivile Opfer nach Möglichkeit zu vermeiden, während die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa weitere Todesfälle im Gazastreifen vermeldete.
Israels Verteidigungsminister Israel Katz verlangt derweil von der Armee einen Plan zur vollständigen Niederlage der Hamas, sollte es bis zum Amtsantritt des designierten US-Präsidenten Donald Trump am 20. Januar keine Freilassungen von Geiseln geben. Katz möchte damit den Druck auf die Hamas in den laufenden Waffenruhen-Gesprächen erhöhen. Doch ein Durchbruch ist bisher noch nicht in Sicht.
CIA-Direktor William Burns zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass ein möglicher Durchbruch in den nächsten Wochen erreicht werden könnte. Seit Beginn der Kämpfe am 7. Oktober 2023 sollen über 46.000 Menschen im Gazastreifen getötet worden sein, wenngleich diese Zahlen nicht unabhängig überprüft werden können und nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern unterscheiden.
In Jemen wurden erneut Ziele der Huthi-Miliz angegriffen, nachdem diese Israel mehrfach bedroht hatte. Der saudi-arabische Sender Al-Arabija berichtet von etwa 30 Luftangriffen allein im Jemen. Die Huthi-Miliz sieht sich in ihrer Unterstützung der Hamas geeint mit der Hisbollah-Miliz im Libanon.
Die Spannungen im Libanon sind trotz einer Waffenruhe ungebrochen. Fünf Menschen starben bei einem Angriff in Beirut, als eine Rakete einen mit Waffen beladenen Lieferwagen traf. Israel beschuldigt die Hisbollah, das Fahrzeug mit Waffen beladen zu haben, und betonte die Einhaltung der Waffenruhe bei ihrem Eingreifen.