20. September, 2024

Politik

Nahost-Krise: Neuer Fokus Israels auf den Norden verlagert sich – Gaza weiterhin im Visier

Nahost-Krise: Neuer Fokus Israels auf den Norden verlagert sich – Gaza weiterhin im Visier

Israel hat erneut signalisiert, seinen militärischen Fokus auf die Nordgrenze zu Libanon zu verlagern. Dennoch setzt der Staat seine intensiven Bombardements im Gaza-Streifen fort, wo die Einwohner kurz vor einem weiteren Winter mit geringer Lebensmittelversorgung und fehlendem Schutz stehen. Nach fast einem Jahr Krieg dominiert Angst den Alltag der Palästinenser in Gaza. Die Furcht vor israelischen Kampfflugzeugen und tödlichen Luftangriffen ist allgegenwärtig. Ebenso bedrückend sind die Sorgen vor Hungersnot, da nur ein kleiner Teil der benötigten Hilfsgüter die Region erreicht. Die wiederholten Evakuierungsanordnungen Israels lassen viele Palästinenser erneut das Risiko der Vertreibung fürchten. Ein weiteres Problem ist die wachsende Angst, in Vergessenheit zu geraten. Die internationale Aufmerksamkeit hat sich zunächst auf die tödlichen israelischen Militärangriffe in palästinensischen Städten im besetzten Westjordanland diesen Monat verlagert. Diese Woche richten sich die Blicke auf koordinierte Angriffe gegen die militante Gruppe Hisbollah im Libanon. Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant sprach diese Woche von einer 'neuen Phase des Krieges', die auf die nördliche Grenze abzielt. Allerdings bleibt der anhaltende Krieg im Gaza-Streifen ungelöst. Israel, das die militante Gruppe Hamas, die den Angriff am 7. Oktober anführte, vollständig eliminieren will, setzt seine Luft- und Bodenangriffe fort. Die Bürger Gazas befürchten, dass die Bemühungen um einen Waffenstillstand zwischen Israel und Hamas verpuffen, da die Spannungen in anderen Teilen des Nahen Ostens eskalieren. 'Leider sehen die Menschen, dass die Aufmerksamkeit auf das Westjordanland oder den Libanon geht', sagte Muhammad al-Masri, ein 31-jähriger Buchhalter, der bereits mehrmals fliehen musste. 'Wir wissen nicht, was hier passieren wird. Es ist nicht nur deprimierend oder miserabel. Es ist eine Katastrophe auf eine erschreckende Weise, und die Lage verschlechtert sich ständig.'