15. Januar, 2025

Politik

Nahost-Konflikt: US-Außenminister Blinken warnt vor einer Eskalation der Lage

Nahost-Konflikt: US-Außenminister Blinken warnt vor einer Eskalation der Lage

Die Spannungen in der Nahost-Region nehmen weiter zu, wie US-Außenminister Antony Blinken betont. Nach einem Treffen mit dem Ministerpräsidenten und Außenminister von Katar, Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, in Doha warnt er vor einer möglichen Ausweitung des Konflikts, die zu noch mehr Leid in der Region führen könnte. Blinken befindet sich bereits auf seiner vierten Nahost-Reise seit Beginn des Gaza-Kriegs und betont, dass er und seine Gesprächspartner sich einig sind, dass eine Eskalation des Konflikts verhindert werden muss.

"Wir haben von Anfang an vor einer wahrscheinlichen und gefährlichen Ausweitung des Konflikts gewarnt", betonte Al Thani. Die Tötung eines Hamas-Anführers in Beirut und eines hochrangigen iranischen Generals in Syrien, beide vermutlich auf Anordnung Israels, seien zu verurteilen und verletzen die Souveränität dieser Länder.

Blinken drängt Israel dazu, die Zivilisten in Gaza besser zu schützen. Er betonte, dass es absolut notwendig sei, dass Israel mehr für den Schutz der Zivilbevölkerung unternehme. "Es sind bereits viel zu viele unschuldige Palästinenser getötet worden", so Blinken. Dies werde er auch während seines geplanten Besuchs in Israel in den nächsten Tagen zur Sprache bringen. Laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden bisher mehr als 22.000 Menschen getötet, darunter Tausende Frauen und Kinder.

"Es ist schmerzhaft, dass wir eine Stufe erreicht haben, in der wir uns leider an Bilder von Tod und Zerstörung in Gaza gewöhnt haben", sagte Al Thani. Der Krieg gehe trotz Bemühungen auf internationaler und regionaler Ebene weiter.

Auch die Hilfslieferungen für Gaza, wo vor Kriegsbeginn etwa 2,2 Millionen Menschen lebten, seien nach Angaben von Blinken immer noch unzureichend. "Mehr als 90 Prozent der Bevölkerung leiden an akuter Ernährungsunsicherheit", so der US-Außenminister. Viele haben keinen ausreichenden Zugang zu Wasser, Nahrungsmitteln, Medikamenten und anderen wichtigen Gütern.

Bei dem Treffen mit Blinken forderte auch der katarische Emir Tamim bin Hamad al-Thani eine sofortige Waffenruhe. Katar hatte gemeinsam mit Ägypten und den USA bereits eine Feuerpause vermittelt und die Freilassung von dutzenden Geiseln sowohl seitens der Hamas als auch von Palästinensern aus israelischen Gefängnissen erreicht. Blinken versicherte, dass die USA weiterhin fleißig daran arbeiten werden, die Geiseln nach Hause zu bringen.

Blinken setzt seine Nahost-Reise fort, um mit mehreren Ländern in der Region über eine Deeskalation des Konflikts zwischen Israel und der islamistischen Hamas zu sprechen und eine weitere Eskalation zu verhindern. Nach Stationen in Jordanien und Katar plant er in den kommenden Tagen auch die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Israel, das Westjordanland und Ägypten zu besuchen.