jedoch ist unklar, in welche Richtung diese gehen werden. Der libanesische Waffenstillstand, der kürzlich in Kraft trat, könnte sich als der entscheidende Wendepunkt erweisen, um die Spannungen zu entschärfen, die seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 in der Region eskaliert sind. Der kommissarische libanesische Premierminister Najib Mikati sieht darin die Möglichkeit, ein neues Kapitel zu beginnen. Doch der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu betrachtet die Waffenruhe vor allem als taktische Pause.
Netanyahu, der bereits signalisierte, den Druck auf die Hamas im Gazastreifen verstärken zu wollen, sieht sich in einer strategischen Position, unterstützt durch amerikanische Waffenlieferungen im Wert von 680 Millionen US-Dollar. Diese Waffenlieferungen sind entscheidend für Israels fortlaufenden Konflikt mit der Hamas. Dies könnte allerdings eine vertane Gelegenheit für den langfristigen Frieden darstellen.
Im Kontext dieser geopolitischen Spannungen ist Israel mehr denn je in einen multifrontalen Konflikt mit Iran verwickelt. Hamas, die Hisbollah, die Houthis im Jemen sowie Milizen in Syrien und Irak stehen, gestützt durch Teheran, in einem losen Bündnis mit Iran. Um diese Bedrohungen tatsächlich zu beseitigen, wäre eine militärische Konfrontation mit Iran unvermeidlich.
Trotz der komplexen Lage stellt sich die Frage, wie Israel mit den gegenwärtigen Chancen umgehen wird. Während Netanyahu die Waffenruhe im Libanon verwalten und die Schwächen von Hamas und Iran ausnutzen möchte, bleibt offen, ob der neu gewählte US-Präsident Donald Trump den Druck weiter erhöhen wird. Die Perspektiven auf den Frieden könnten sich jedoch mit der Politik der neuen US-Administration ändern: Ein Trump, der Kriege beenden möchte, könnte rasch zu einem entscheidenden Akteur auf der politischen Bühne des Nahen Ostens werden.
In der Zwischenzeit beobachtet die internationale Gemeinschaft gespannt, ob die Waffenruhe eine nachhaltige Lösung ist oder ob der Konflikt in eine neue, potentielle Eskalationsphase übergeht. Wird Israel die Schwächen der Achse Iran-Hisbollah-Hamas weiter ausnutzen, oder gibt es doch Raum für diplomatische Lösungen? Die kommenden Monate werden eine bedeutende Rolle in dieser historischen Phase spielen.