23. Januar, 2025

Wirtschaft

Nagarro nimmt Privatisierung vom Tisch und setzt auf Wachstum

Nagarro nimmt Privatisierung vom Tisch und setzt auf Wachstum

Der Münchner IT-Dienstleister Nagarro hat die Pläne für eine mögliche Privatisierung ad acta gelegt. Noch im Oktober waren Übernahmegespräche bekannt geworden, die nun jedoch ein jähes Ende fanden. Stattdessen legt das Unternehmen den Fokus auf seine Ausbaupläne und die Verbesserung der Effizienz. Der Vorstand plant dafür die Suche nach strategischen Partnern zur Unterstützung der eigenen Wachstumsziele.

Parallel dazu sollen die Anleger durch ein Aktienrückkaufprogramm und die erstmalige Ausschüttung von Dividenden gehalten werden. Geplant ist, 10 bis 20 Prozent des Gewinns vor Zinsen und Steuern als Dividende auszuzahlen. Bis zu 400 Millionen Euro sollen zudem in den Rückkauf von Aktien investiert werden. Diese Neuigkeiten stießen auf positive Resonanz an der Börse, wo die Aktie im frühen Handel bis zu sieben Prozent zulegte.

Die volatile Entwicklung des Aktienwertes von Nagarro war den schwankenden Geschäftsergebnissen des Vorjahres geschuldet. Eine dauerhafte Nachfrageschwäche digitale Dienstleistungen ließ den Vorstand sogar die Umsatzziele und Mittelfristziele zurücknehmen. Zuletzt lehnte das Unternehmen ein Übernahmeangebot des Finanzinvestors Warburg Pincus ab, welches bei 115 Euro pro Aktie lag.

Laut Unternehmensmitgründer Manas Human sieht sich Nagarro gut aufgestellt, um den Shareholder Value durch eine unabhängige Wachstumsstrategie zu steigern. Der Vorstand äußert für 2025 eine optimistische Prognose mit einen Umsatz zwischen 1,02 und 1,08 Milliarden Euro sowie einer Ebitda-Marge von 14,5 bis 15,5 Prozent. Diese Strategie kombiniert organische Zuwächse mit anorganischen Elementen und einem stärkeren Effizienzansatz.

Analysten von Jefferies bezeichnen die langfristigen Ziele als "ermutigend". Die Pläne, die Unternehmensziele für 2024 mit einem Umsatzwachstum auf 960 Millionen Euro und einer operativen Marge von über 14 Prozent erfolgreich zu erreichen, bleiben unverändert.