Der IT-Dienstleister Nagarro hat im Jahr 2024 ein bemerkenswertes Umsatzwachstum realisiert, trotz eines herausfordernden Marktumfelds, das durch eine nur verhaltene Nachfrage gekennzeichnet war. Das im SDax gelistete Technologieunternehmen konnte seinen Umsatz auf vorläufiger Basis um beachtliche 6,6 Prozent auf insgesamt 972 Millionen Euro erhöhen. Noch beeindruckender ist das Wachstum, wenn man Währungseinflüsse berücksichtigt: ohne diese stieg der Umsatz sogar um 7,2 Prozent. Diese positiven Ergebnisse basieren auf einer optimierten Definition der Umsatzkosten, die seit Anfang des vergangenen Jahres eingeführt wurde, um die Vergleichbarkeit mit anderen IT-Dienstleistern zu erhöhen.
In der vergangenen Woche geriet Nagarro in die Schlagzeilen, als das Unternehmen die Verschiebung der Veröffentlichung des geprüften Geschäftsberichts für 2024 ankündigte. Dies führte zunächst zu einem veritablen Einbruch des Aktienkurses am Montag. Allerdings erholte sich der Kurs bereits am darauffolgenden Dienstag um etwa sechs Prozent. Trotz dieser kurzfristigen Verbesserung steht der Kursverlust seit Jahresbeginn immer noch bei über 20 Prozent. Ein vorübergehender Ausschluss aus dem SDax aufgrund der verzögerten Zahlenveröffentlichung erscheint sehr wahrscheinlich. Dies wäre nicht das erste Mal, dass ein Unternehmen von solch einer Maßnahme betroffen ist; ähnliche Fälle betrafen zuvor auch Firmen wie Varta und Evotec.
Trotz der beschriebenen Herausforderungen konnte Nagarro im vergangenen Jahr seinen bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) um rund 16 Prozent auf stolze 146,5 Millionen Euro steigern. Die entsprechende Marge wurde damit auf 15,1 Prozent verbessert. Analyst Martin Comtesse von Jefferies hob hervor, dass es dem Unternehmen trotz einer geringeren Umsatzdynamik im Schlussquartal gelang, die Rentabilität deutlich zu steigern.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist der Fokus auf die Auswirkungen der Anpassungen beim Firmenwert. Diese werden aufgrund korrigierter Kaufpreisallokationen durchgeführt und könnten sich rückwirkend auf die Gewinn- und Verlustrechnung auswirken. Ungeachtet dessen plant der Vorstand weiterhin, eine Dividende in Höhe von 10 bis 20 Prozent des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (Ebit) auszuschütten. Die Veröffentlichung des geprüften Geschäftsberichts für 2024 sowie der ungeprüften Quartalsmitteilung für das erste Quartal 2025 ist für den 15. Mai 2025 geplant. Diese Termine sind von besonderem Interesse für Investoren und Analysten, da sie weitere Einblicke in die finanzielle Gesundheit und die strategische Ausrichtung des Unternehmens bieten werden.