26. Dezember, 2024

Politik

Nächtliche Ausgangssperre in Homs als Folge von religiösen Spannungen

Nächtliche Ausgangssperre in Homs als Folge von religiösen Spannungen

In der syrischen Stadt Homs haben die Behörden eine nächtliche Ausgangssperre verhängt, nachdem es zu Unruhen gekommen war. Diese sollen mit Demonstrationen zusammenhängen, die von Angehörigen der alawitischen und schiitischen Minderheiten geführt wurden. Die Forderungen der Demonstranten und das Ausmaß der Unruhen sind noch unklar. Berichten zufolge könnten die Demonstrationen eine Reaktion auf den jüngsten Druck und die Gewalt gegen die alawitische Gemeinschaft sein. Diese Gemeinschaft gilt als Unterstützer des ehemaligen Präsidenten Bashar al-Assad, der von sunnitischen Islamisten am 8. Dezember gestürzt wurde. Auf Anfragen nach Stellungnahmen zur Ausgangssperre äußerten sich Sprecher der neuen syrischen Führung, die von der Gruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS) – einer ehemaligen al-Qaida-Tochter – geleitet wird, zunächst nicht. Die staatlichen Medien berichteten, dass die Ausgangssperre auf eine Nacht begrenzt sei und von 18 Uhr bis 8 Uhr am nächsten Morgen gelte. Das neue Regime hat mehrfach versprochen, religiöse Minderheiten zu schützen, die befürchten, dass die einstigen Rebellen eine konservative Form der islamistischen Herrschaft durchsetzen könnten. Auch in anderen Gebieten nahe der syrischen Küste, wo viele Alawiten leben, gab es kleinere Proteste, darunter in Tartus. Ein weiteres Spannungsmoment entstand durch die Verbreitung eines undatierten Videos in sozialen Netzwerken. Dieses zeigt einen Brand in einem alawitischen Heiligtum in Aleppo und bewaffnete Männer, die umhergehen. Das Innenministerium erklärte, das Video stamme aus der Rebellenoffensive auf Aleppo im November und werde jetzt von unbekannten Gruppen genutzt, um konfessionelle Konflikte zu schüren. Darüber hinaus berichtete das Ministerium über Angriffe von Anhängern des ehemaligen Regimes auf Sicherheitskräfte an der Küste, die zu Todesfällen und Verletzten führten.