Der Ölmarkt zeigt sich erneut volatil, nachdem eine Reihe wirtschaftlicher Daten aus China Besorgnis über die nachlassende Nachfrage des weltweit größten Ölimporteurs ausgelöst hat. Dies führte zu einem Rückgang der Rohölpreise, trotz eines Aufschwungs in der vergangenen Woche.
Der Preis für Brent-Rohöl liegt aktuell bei etwa 74 Dollar pro Barrel, nachdem er in der Vorwoche um fast fünf Prozent gestiegen war. West Texas Intermediate notiert bei rund 71 Dollar. Berichten zufolge verzeichnete China im November den niedrigsten Raffineriedurchsatz seit fünf Monaten, und die scheinbare Ölnachfrage ging im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozent zurück. Zudem blieben die Wachstumszahlen im Einzelhandel deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Seit Mitte Oktober bewegen sich die Rohölpreise in einer engen Bandbreite. Diese wird geprägt durch das Spannungsfeld zwischen den Förderkürzungen der OPEC+ und der trüben wirtschaftlichen Aussichten in China.
Zusätzliche Unsicherheit bringt die unklare politische Zukunft der USA: Ein mögliches Comeback von Donald Trump in der Präsidentschaft könnte vielfältige Auswirkungen auf den Ölmarkt haben. So stehen potenzielle Zölle im Raum, die die Nachfrage belasten könnten, während gleichzeitig schärfere Sanktionen gegen den Iran als preistreibender Faktor gehandelt werden.
Experten beobachten argwöhnisch die Situation: 'Der schwache Ausblick für China drückt die Preise für Rohöl-Futures', meint Ole Hansen, Leiter der Rohstoffstrategie bei Saxo Bank. Der technische Anstieg von Brent in der letzten Woche habe es nicht geschafft, nachhaltiges Kaufinteresse zu wecken, was auf einen Markt hinweist, dem vor Jahresende zunehmend die Luft ausgeht.