Ein Sprung in die Zukunft der Geldanlage
Der Klimawandel hat das Bewusstsein für nachhaltiges Wirtschaften geschärft. Dies spiegelt sich auch in der Investmentwelt wider: ESG-konforme ETFs (Environmental, Social, Governance) erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.
Daten von ExtraETF zeigen, dass die besten dieser Fonds sogar den MSCI World schlagen – einer der populärsten Indizes weltweit. Doch die Details dieser Performance sind nicht immer so „grün“, wie es scheint.
Ein Spitzenreiter unter den ESG-ETFs
Der „Invesco Quantitative Strategies ESG Global Equity Multi-Factor“ verzeichnete in den letzten fünf Jahren eine beeindruckende Rendite von 95 Prozent – ganze zehn Prozentpunkte mehr als der MSCI World. Fondsmanagerin Manuela von Ditfurth setzt dabei auf eine Kombination aus Ausschlusskriterien und dem „Best-in-Class“-Ansatz.
Unternehmen wie Nvidia, Microsoft und die Royal Bank of Canada dominieren derzeit die Fondsstruktur, wobei der CO₂-Fußabdruck des Portfolios im Vergleich zum MSCI World halbiert ist.
Auch passive Strategien punkten
Nicht nur aktiv verwaltete Fonds wie der Invesco-ETF überzeugen. Auch passive Produkte wie der „Xtrackers MSCI World ESG“ oder der „iShares MSCI World ESG Screened“ erzielten überdurchschnittliche Ergebnisse.
Der Fokus dieser ETFs liegt auf der Vermeidung von Unternehmen aus kontroversen Branchen, was zu einem hohen Tech-Anteil führt – ein entscheidender Faktor für die Performance.
Kritische Stimmen zu Transparenz und Klarheit
Trotz der Erfolge stehen ESG-ETFs in der Kritik. „Viele Anleger verstehen die Filtermethoden der Fonds nicht, und die Transparenz fehlt oft“, erklärt Markus Jordan von ExtraETF. Dies führt zu Verwirrung: Einige vermeintlich grüne Fonds investieren weiterhin in Branchen wie Kohle oder fossile Energien.
Regulierung für mehr Klarheit
Um den Anlegern mehr Orientierung zu bieten, führt die europäische Börsenaufsicht Esma strengere Benennungsregeln ein. Seit November 2024 müssen neue Fonds ihre Nachhaltigkeitskriterien klar kennzeichnen, bestehende Produkte haben bis Mai 2025 Zeit, sich anzupassen. Dies soll sicherstellen, dass Fondsnamen wie „grün“ oder „nachhaltig“ nicht mehr irreführend verwendet werden.
Lesen Sie auch:
Grüne Investments als krisenfeste Alternative
Trotz aller Herausforderungen bleibt die Logik hinter ESG-Investments bestechend.
„Nachhaltige Unternehmen sind in der Regel widerstandsfähiger gegenüber wirtschaftlichen Schocks“, sagt Gabriele Hartmann von Perspektive Asset Management.
Für langfristige Investoren könnten ESG-ETFs daher eine stabile und ethisch vertretbare Alternative bieten – sofern sie die richtigen Fonds auswählen.