16. Januar, 2025

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Nachhaltigkeit im deutschen Lebensmitteleinzelhandel: Eine Frage der Strategie

Nachhaltigkeit im deutschen Lebensmitteleinzelhandel: Eine Frage der Strategie

Im deutschen Lebensmitteleinzelhandel zeichnet sich ein erfreulicher Trend zu mehr Nachhaltigkeit ab. Eine aktuelle Studie des Forschungsinstituts für biologischen Landbau, die im Auftrag des Umweltbundesamtes erstellt wurde, zeigt auf, dass die größten Supermarktketten Deutschlands im Jahr 2023 nachhaltiger gearbeitet haben als noch in 2020. Erstmals wurden hierbei auch soziale Aspekte und das Tierwohl mit in die Bewertung einbezogen, was auf eine ganzheitlichere Betrachtung der Nachhaltigkeit hindeutet.

Jedoch bleibt Raum für Verbesserung: Die Studie weist auf erhebliche Lücken in den Nachhaltigkeitsstrategien der verschiedenen Konzerne hin. „Im Großen und Ganzen unternimmt der Lebensmitteleinzelhandel nach wie vor nicht genug“, so ein Fazit der Untersuchung. Insbesondere die Lieferketten unterscheiden sich stark zwischen den einzelnen Supermärkten. Eine Gesamtbewertung zu vergeben, wurde bewusst vermieden, erklärte Christian Schrader vom FiBL. Vielmehr stechen einzelne Unternehmen in spezifischen Handlungsfeldern hervor. Schrader betonte, dass die nachhaltigeren Konsumentscheidungen nicht durch die Wahl zwischen Aldi und Edeka gemacht werden, sondern durch das, was tatsächlich eingekauft wird.

Interessanterweise haben Discounter laut Schrader durch ihre einfacheren Strukturen in vielen Bereichen besser abgeschnitten. Aldi Süd wird hier als herausragendes Beispiel genannt, das mit einer klareren Nachhaltigkeitsstrategie punkten konnte. Für die Studie wurden die acht umsatzstärksten Supermarktketten bewertet, wobei die Eigenmarken der Unternehmen im Fokus standen. Zu diesen gehören Aldi Nord, Aldi Süd, Edeka, Netto, Lidl, Kaufland, Rewe und Penny, deren Selbsteinschätzungen die Datengrundlage darstellen.