Mit der Veröffentlichung des neuen Berichts "Earth for All Deutschland" erneuert der Club of Rome seine dringliche Botschaft: Die Bewältigung des Klimawandels und der globalen Überlastung erfordert tiefgreifende soziale Transformationen. Sandrine Dixson-Declève und Paul Shrivastava, Präsidentin und Präsident des Club of Rome, erläutern, dass der Bericht praktische Lösungen aufzeigt, die speziell auf die deutsche Gesellschaft zugeschnitten sind. Ziele wie die Verbindung von wirtschaftlichem Fortschritt mit ökologischer Gesundheit und sozialer Gerechtigkeit stehen im Vordergrund.
Vor 50 Jahren rüttelte der Club of Rome mit "Die Grenzen des Wachstums" die Welt wach und mahnte vor einem globalen Kollaps. Der neue Bericht "Earth for All" von 2022 setzt diese Arbeit fort und hebt Schlüsselmaßnahmen für eine lebenswerte Zukunft hervor, darunter die Bekämpfung von Armut und Ungleichheit, die Ermächtigung von Frauen und der Übergang zu sauberer Energie.
Experten wie Manfred Fischedick vom Wuppertal Institut, das als Denkfabrik für Nachhaltigkeitsforschung fungiert, sind wesentliche Beitragende zum aktuellen Bericht. Sie betonen, dass die notwendigen Reduktionen der Treibhausgasemissionen durch globale Krisen erschwert werden. Doch, wie Rückblicke zeigen, sind überraschend schnelle Veränderungen möglich, wie das Wachstum der erneuerbaren Energien in Deutschland belegt.
Die Energiewende ist jedoch nur der erste Schritt, und die bevorstehende Verkehrs- und Wärmewende stellt noch größere Herausforderungen dar. Der Bericht hebt positive Trends wie sinkende Kosten für erneuerbare Energien und den Ausbau der Kreislaufwirtschaft hervor, warnt jedoch vor Missständen in der sozialen Gerechtigkeit, die notwendige Veränderungen behindern könnten.
Ungleichheit, sowohl global als auch innerhalb Deutschlands, wird als ein großes Hindernis identifiziert. Dies manifestiert sich in Bereichen wie Bildung und Zugang zu Infrastruktur, wobei benachteiligte Gruppen besonders stark betroffen sind. Diese Dynamik führt zu gesellschaftlichen Spannungen, die sich auch politisch auswirken können.
Der Bericht fordert, dass die Kostenwahrnehmung im Klimaschutz langfristig gedacht werden muss und warnt davor, dass die Untätigkeit letztlich teurer wird. Auch wenn der Weg lang ist, sieht der Club of Rome in diesem Bericht einen Startschuss für eine transformative Reise, die ein gutes Leben für alle ermöglichen könnte.