insbesondere die Haltungsform des Schweins – rückt zunehmend in den Fokus der Verbraucherinteressen in Deutschland. Aktuellen Umfrageergebnissen des Marktforschungsinstituts Yougov zufolge, durchgeführt im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur, wünschen sich 39 Prozent der Befragten genauere Informationen zur Tierhaltung auf Speisekarten von Restaurants.
Die Umfrage, die rund 2000 Personen ab 18 Jahren einbezog, offenbart eine gespaltene Meinung: Während sich 35 Prozent keine derartigen Informationen wünschen, ist der Aspekt für 20 Prozent der Teilnehmer unerheblich. Vor allem die jüngere Generation zwischen 18 und 35 Jahren zeigt ein reges Interesse an der Transparenz zur Tierhaltung; etwa jeder Zweite äußert dies als wichtig. Demgegenüber ist das Interesse bei Menschen über 55 Jahren merklich geringer, mit nur etwa 30 Prozent, die der Haltung des Tieres Relevanz beimessen.
Ein weiteres Ergebnis der Umfrage zeigt, dass 65 Prozent der Befragten Wert auf Fleisch aus höheren Haltungsstufen, die mit mehr Platz und Auslauf verbunden sind, legen. Über die Hälfte der Befragten (55 Prozent) wäre sogar bereit, für derart qualitativ höherwertiges Fleisch einen Aufpreis zu zahlen.
Bereits im Einzelhandel existiert eine freiwillige Kennzeichnung der Haltungsform, die ab Sommer 2025 durch ein verpflichtendes staatliches Logo für frisches Schweinefleisch ergänzt wird. Bundesagrarminister Cem Özdemir plant langfristig, diese Regelung auch auf die Gastronomie auszuweiten. Ein entsprechender Gesetzesentwurf von SPD und Grünen wird dem Bundestag zur Diskussion vorgelegt. Die Debatte darüber ist brisant, zumal die Gastronomiebranche bereits ihren Unmut über neue Kennzeichnungspflichten geäußert hat. Ob es zu einer Verabschiedung vor der Neuwahl kommt, bleibt vorerst offen.