Die Forschung der Allianz legt nahe, dass der Einbau gebrauchter Ersatzteile bei Autoreparaturen nicht nur ökonomisch vorteilhaft ist, sondern auch umweltschonend wirkt. Eine aktuelle Studie aus Großbritannien, durchgeführt von Unfall- und Verkehrsforschern der Allianz, beleuchtet die CO2-Ersparnisse, die durch die Nutzung solcher Teile möglich sind.
Am Beispiel der Fahrzeugtür eines Volkswagen ID.3 berechneten die Autoren die Treibhausgasemissionen für verschiedene Reparaturszenarien. Die Wiederinstandsetzung der bestehenden Tür verursachte die geringsten Emissionen. Sollte dies nicht möglich sein, erweist sich der Austausch durch eine gebrauchte Tür als die zweitschonendste Option, mit um 19 Prozent höheren Emissionen als die Reparatur. Der Einsatz einer neuen Tür hingegen treibt die CO2-Emissionen um das Zweieinhalbfache im Vergleich zur gebrauchten Tür in die Höhe.
Für die Studie kooperierten Experten der britischen Vehicle Recyclers’ Association mit der Unternehmensberatung Oakdene Hollins sowie dem Recyclingunternehmen Synetiq. Ihre detaillierte Analyse umfasste 33 verschiedene Schritte von der Ankunft des Abschleppwagens bis zur Installation des Ersatzteils. Besonders im Fokus standen die Emissionen, die beim Transport und beim Lackieren entstehen. Neue Ersatzteile belasten die Umwelt vor allem durch die energieintensive Stahlproduktion.
Seit knapp einem Jahr gestattet die Allianz die Nutzung gebrauchter Ersatzteile, um die Reparaturkosten zu senken. Sicherheitskritische Bauteile wie Lenkungen oder Achsen sind davon ausgenommen. Während die britischen Werkstätten diese Praxis schon länger etabliert haben, kämpfen deutsche Kfz-Versicherer weiterhin mit hohen Reparaturrechnungen, da Neuteile preisintensiv sind.