19. Januar, 2025

Grün

Nachhaltige Bioökonomie: Chance und Herausforderung für die Landwirtschaft

Nachhaltige Bioökonomie: Chance und Herausforderung für die Landwirtschaft

Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, sieht in der verstärkten Nutzung nachwachsender Rohstoffe sowohl vielversprechende Möglichkeiten als auch klare Prioritäten. Nach einer internationalen Agrarministerkonferenz im Rahmen der Grünen Woche in Berlin betonte der Grünen-Politiker, dass die Lebensmittelproduktion weiterhin oberste Priorität genießen müsse, bevor andere Verwendungszwecke berücksichtigt werden. Die Regierungsvertreter von circa 70 Nationen bekannten sich zu der essenziellen Rolle einer nachhaltigen Bioökonomie auf globaler Ebene. Özdemir nannte biobasierte Innovationen "echte Gamechanger", die fossile Rohstoffe ablösen könnten. EU-Agrarkommissar Christophe Hansen stimmte dem zu und hob das Potenzial der Branche hervor, neben traditionellen landwirtschaftlichen Methoden zur Etablierung einer Kreislaufwirtschaft beizutragen. Darüber hinaus eröffnen sich für Landwirte neue Einkommensmöglichkeiten, beispielsweise im Bereich der Bioenergie. Die Bioökonomie umfasst dabei vielfältige Innovationen, wie etwa Kunststoffe, die auf pflanzlicher Basis hergestellt werden. Während einer Demonstration für verbesserten Klima-, Umwelt- und Tierschutz, die parallel zur Grünen Woche stattfand, sprach sich der EU-Kommissar entschieden gegen Forderungen aus, bestehende Gesetze in diesem Bereich aufzuweichen. Hansen betonte jedoch die Notwendigkeit, Landwirte durch finanzielle Anreize zu unterstützen, um umweltfreundlichere Praktiken umzusetzen, die dem Klima und der Biodiversität dienlich sind. "Unsere Landwirte sind bereit, ihren Teil beizutragen. Es muss jedoch ein gemeinschaftlicher und nicht von oben herab diktierter Ansatz sein", sagte er. Özdemir schloss sich dieser Meinung an und plädierte für praktikable Lösungen, da Einheitsansätze in der vielfältigen Europäischen Union nicht effektiv seien.