Die diesjährige Weihnachtssaison könnte gebrauchte Spielzeuge unter dem festlich geschmückten Baum erstrahlen lassen, denn die Inflation und wirtschaftliche Unsicherheiten drängen Konsumenten verstärkt zum Sparen. Petra Süptitz vom Marktforschungsunternehmen NIQ/GfK in Nürnberg beobachtet, dass Secondhand-Waren immer relevanter werden. Doch die Verbraucher sollten beim Kauf mit Bedacht vorgehen. Auch die Spielzeugbranche spürt die gedrosselte Konsumfreude der Deutschen. Günstigere Produkte und vor allem gebrauchte Artikel stehen hoch im Kurs, wie Umfragen des Onlinehändlers Rebuy zeigen. Überraschend ist, dass fast jeder vierte Befragte im Vorjahr plante, gebrauchtes Spielzeug zu Weihnachten zu verschenken – eine deutliche Steigerung gegenüber 2021, als es 14 Prozent waren. Online-Plattformen wie Kleinanzeigen.de und Vinted bemerken einen deutlichen Anstieg bei den Spielzeug-Verkäufen in den Monaten vor Weihnachten. Eine Sprecherin von Vinted betonte, dass fast die Hälfte ihrer 100.000 Mitglieder aus Kostengründen auf Gebrauchtes setzt, während Nachhaltigkeit als zusätzlicher Anreiz fungiert. Das steigende Bewusstsein, dass gebrauchte Waren keinesfalls minderwertig sein müssen, spiegelt sich in repräsentativen Umfragen wider. Besonders junge Menschen, Familien und Haushalte mit geringerem Einkommen neigen dazu, Secondhand-Optionen in Betracht zu ziehen. Spezielle Vorsicht ist jedoch geboten: Kerstin Etzenbach-Effers von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen warnt vor dem Kauf älterer Spielzeuge aus weichem Kunststoff und bunt lackiertem Holz. Sie könnten gesundheitsgefährdende Stoffe wie Weichmacher oder Schwermetalle enthalten, die insbesondere für Kinder problematisch sein könnten.