Trotz der hitzigen Debatten rund um die Asylpolitik zeigt sich Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) gesprächsbereit in Richtung SPD. Die Gespräche seien nicht ausgeschlossen, wie er dem Bayerischen Rundfunk am Rande des CSU-Parteitags in Nürnberg mitteilte. Merz hebt ein positives Beispiel hervor: Unlängst scheiterte zwar der Gesetzesentwurf für eine verschärfte Asylpolitik, doch die Union, SPD und Grüne erzielten einen anderen Erfolg. Gemeinsam verabschiedeten sie ein Gesetz, das den Schutz von Frauen vor häuslicher Gewalt verbessert. Diese Zusammenarbeit unterstreicht für Merz, dass SPD und Grüne in der Lage seien, sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Nach den Wahlen sollen daher 'vernünftige Gespräche' wieder aufgenommen werden. In Bezug auf seine Haltung gegenüber Markus Söder, dem bayerischen Ministerpräsidenten, betont Merz die gemeinsame Linie. Entgegen Söders klarer Ablehnung einer Zusammenarbeit mit den Grünen, herrsche Einigkeit über die weitere Vorgehensweise zur Regierungsbildung. Beide Parteivertreter wollen nach der Wahl die Optionen für eine Mehrheitsbildung im Bundestag prüfen. Skeptischer äußert sich Söder jedoch persönlich, besonders hinsichtlich der Migrationspolitik. Er zweifelt, ob sich mit der SPD viel erreichen ließe und lehnt die Grünen als Partner für eine nachhaltige Begrenzung der Migration ab.
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Nach der Wahl: Merz offen für Dialog mit SPD und Grünen
