Neue Hoffnungsträger am Biotech-Horizont
Während der Höhepunkte der COVID-19-Pandemie avancierten Unternehmen wie Biontech und Moderna zu den unangefochtenen Stars der Börsenwelt. Ihre rasch entwickelten Impfstoffe brachten nicht nur umwälzende medizinische Fortschritte, sondern auch beeindruckende finanzielle Erträge.
Doch nach dem Ende der akuten Pandemiephase und dem daraus resultierenden Einbruch der Aktienkurse, richtet sich der Fokus nun auf neue medizinische Herausforderungen und die damit verbundenen Geschäftsmöglichkeiten.
Unterbewertete Biotech-Aktien als Chance
Laut Hendrik Leber, Fondsmanager bei Acatis, befinden sich die Aktien vieler Biotech-Firmen derzeit in einer Art Goldgrube-Situation. Dies wird auch von Andy Acker, Portfoliomanager bei Janus Henderson, bestätigt, der auf eine signifikante Unterbewertung im Biotech-Sektor hinweist.
Interessant ist dabei, dass aktuell 126 Biotech-Unternehmen an der Börse unterhalb ihres Cashwertes notieren – ein klarer Indikator für potenzielle Übernahmekandidaten oder Unterbewertungen.
Innovationen treiben den Sektor
Ein besonderes Augenmerk liegt auf den sogenannten GLP1-Medikamenten, die sowohl bei der Behandlung von Diabetes als auch bei der Gewichtsreduktion Anwendung finden und nach Einschätzung von Experten Umsätze in Höhe von 100 bis 200 Milliarden Dollar generieren könnten.
Zusätzlich stehen neue Krebstherapien, wie die Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs), die als "präzisionsgesteuerte Raketen" gegen Krebszellen beschrieben werden, im Fokus der Entwicklung.
Langfristige Investitionen erforderlich
Trotz des enormen Potenzials dieser neuen Therapien sind die Entwicklung und Markteinführung mit hohen Kosten und langen Zeiträumen verbunden.
Fondsmanagerin Noushin Irani von der DWS betont, dass viele junge Biotech-Unternehmen über solide Liquiditätsreserven verfügen und in ihren Produkt-Pipelines beträchtliches Wertsteigerungspotenzial bergen.
Die Einschätzungen machen den Biotech-Sektor zu einem spannenden, wenn auch spekulativen Feld für Investoren.
Biontech und Moderna an der Spitze der Innovation
Obwohl Biontech und Moderna derzeit finanzielle Einbußen hinnehmen müssen, sind ihre Entwicklungen in der mRNA-Technologie vielversprechend. Beide Unternehmen arbeiten intensiv an mRNA-basierten Therapien, die über die Impfung hinausgehen und Potenzial in der Behandlung einer Vielzahl von Krankheiten, einschließlich Krebs, zeigen.
Für Anleger, die in den Biotech-Sektor investieren möchten, ohne das hohe Risiko eines Einzelinvestments einzugehen, bieten sich spezialisierte Biotech-Fonds als Alternative. Diese Fonds investieren in eine breite Palette von Unternehmen und können somit das Risiko diversifizieren und gleichzeitig von den Entwicklungen in der Branche profitieren.