16. Januar, 2025

Wirtschaft

Nach Dekade im regulatorischen Niemandsland: Wells Fargo auf dem Weg nach vorn

Nach Dekade im regulatorischen Niemandsland: Wells Fargo auf dem Weg nach vorn

Wells Fargo steht offenbar am Beginn einer neuen Ära. Nach langjähriger regulatorischer Stagnation und der belastenden Vermögensobergrenze von 3,9 Billionen US-Dollar kündigte CEO Charlie Scharf positive Entwicklungen an. Zwar bleibt die Bank weiterhin durch regulatorische Vorgaben eingeschränkt, doch Scharf sieht Fortschritte auf dem Weg zu einer besseren regulatorischen Stellung, nicht zuletzt dank der Anstrengungen, die Rentabilität zu steigern. Investoren reagierten erfreut: Der Aktienkurs stieg um beeindruckende 7 %, nachdem die Bank ihre Ergebnisse für das vierte Quartal präsentierte. Erika Najarian von UBS und Gerard Cassidy von RBC Capital Markets zeigten sich optimistisch in Bezug auf die Zukunft der Bank und ihre potenziellen Fusionspläne, obwohl Cassidy einräumte, dass solche Diskussionen verfrüht seien könnten. Die Erhöhung der Profite um 47 % im Vergleich zum Vorjahr verdeutlicht Wells Fargos Fortschritte. Insbesondere die Gebühren im Investmentbanking, die um 59 % stiegen, trugen zum Turnaround bei. Auch das Kreditkartengeschäft verzeichnete Fortschritte, während die durchschnittlichen Darlehen um 3 % sanken. Dennoch hoffen die Führungskräfte auf ein moderates Wachstum bei Darlehensanträgen, das die Nettozinserträge, die um 9 % fielen, stärken könnte. Die Bemühungen zur Kostensenkung zahlten sich aus: Die Gemeinkosten fielen um 12 %, insbesondere durch Personalabbau. CFO Michael Santomassimo sieht weiterhin Effizienzpotenzial, wobei die Einführung neuer Technologien nicht nur Kosten spart, sondern auch die Kundenerfahrung verbessert. Wells Fargo strebt eine rentable Zukunft mit 15 % Rendite auf das materielle Eigenkapital an. Analysten erkannten Fortschritte in Bereichen wie Kreditkarten und Immobilienfinanzierung. Dennoch bleibt die von der Federal Reserve auferlegte Vermögensobergrenze ein Hemmschuh für weiteres Wachstum. Ermutigend war jedoch die Aufhebung eines Konsentbeschlusses von 2016 durch das Office of the Comptroller of the Currency, was der Bank die Implementierung neuer Anreizsysteme für Filialmitarbeiter ermöglichte.