27. September, 2024

Politik

Nabu warnt vor Einschnitten im Wolfsschutz: Tragfähige Lösungen gesucht

Nabu warnt vor Einschnitten im Wolfsschutz: Tragfähige Lösungen gesucht

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) äußert Besorgnis über die Entscheidung, den Schutz des Wolfs in Europa abzusenken. Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger warnte vor erheblichen Schäden für den Natur- und Artenschutz, die daraus resultieren könnten. Ein solcher Einschnitt untergrabe die Schutzmaßnahmen, die als Grundlage für das Überleben zahlreicher Arten dienen.

Krüger betonte die Notwendigkeit, den Schwerpunkt wieder auf die Entwicklung tragfähiger Lösungen zur Konfliktbewältigung mit Wölfen zu legen, insbesondere nach den hitzigen Debatten im Vorfeld der Europawahlen. Die simple Änderung des Wolfschutzes sei weder den Weidetierhaltern noch dem allgemeinen Naturschutz dienlich, fuhr er fort.

Die Vertreter der EU-Staaten, darunter auch Deutschland, haben sich für eine Reduzierung des Wolfschutzes ausgesprochen und somit den Weg für strengere Regulierungen des Wolfsbestands geebnet. Dies könnte künftig zu einer vereinfachten Abschussregelung führen, auch wenn genaue Details der Umsetzung noch fehlen.

Krüger hob hervor, dass gut ausgearbeitete Regelungen zum Schutz der Weidetiere essentiell für ein friedliches Zusammenleben von Mensch und Wolf seien. Die von der Umweltministerkonferenz vorgeschlagene Schnellabschussregelung für problematische Wölfe stelle eine geeignetere Grundlage dar und müsse zügig und rechtssicher umgesetzt werden. Er rief alle Beteiligten dazu auf, ihre Differenzen beiseite zu legen und gemeinsam tragfähige Lösungen zu erarbeiten.