Die digitale Bank N26, auch bekannt als Neobank, hat kürzlich einen bedeutenden Meilenstein erreicht: Nach Aufhebung der Wachstumsbeschränkungen durch die deutsche Finanzaufsicht Bafin vermeldet das Unternehmen eine beeindruckende Umsatzsteigerung und die Erreichung der Gewinnzone. Laut den Gründern Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal konnte N26 in den letzten sechs Monaten konsequent schwarze Zahlen schreiben. Prognosen zufolge wird der Bruttoumsatz bis 2024 um etwa 40 % auf rund 440 Millionen Euro anwachsen.
Nachdem die Bafin im Jahr 2021 die Expansion der Bank aufgrund unzureichender Maßnahmen gegen Geldwäsche einschränkte, konnte N26 im Sommer 2023 diese Restriktionen überwinden. Die Bank nutzte die auferlegte Wachstumspause strategisch, um über 100 Millionen Euro in die Bekämpfung von Betrugsfällen zu investieren und setzte dabei auf Künstliche Intelligenz. Trotz dieser Fortschritte rechnet N26 für 2024 mit einem operativen Verlust von 20 Millionen Euro, was jedoch eine deutliche Verbesserung gegenüber den Verlusten der Vorjahre darstellt.
N26 erweitert ständig sein Produktportfolio. Neben den klassischen Girokonten bietet die Bank nun auch den Handel mit Aktien, ETFs und Kryptowährungen an. Dies geschieht vor dem Hintergrund eines intensiven Konkurrenzkampfes, insbesondere mit Trade Republic, das kürzlich die Einführung eines Girokontos ankündigte. Für die Zukunft plant N26, seine Produktpalette um Geschäftskonten für kleine und mittlere Unternehmen zu erweitern.
Das Unternehmen, das in 24 europäischen Ländern aktiv ist, plant bis Ende des Jahres, seine ertragsrelevante Kundenzahl auf 4,8 Millionen zu steigern. Kernmärkte von N26 sind Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Österreich. Während die weltweiten Mitarbeiterzahlen bei etwa 1.500 liegen, ist Berlin nach wie vor das Herzstück mit rund 1.000 Beschäftigten. Seit der Gründung im Jahr 2013 hat sich N26 zu einem der namhaftesten Finanz-Start-ups in Deutschland entwickelt und erreichte bei der letzten Finanzierungsrunde 2021 eine beeindruckende Bewertung von 7,7 Milliarden Euro.