23. November, 2024

Science

Mysterium der Natur: Forscher entschlüsseln das Geheimnis der Zikaden-Zyklen

Mysterium der Natur: Forscher entschlüsseln das Geheimnis der Zikaden-Zyklen

Im Bann der Naturphänomene: Nachdem Millionen Amerikaner kürzlich eine totale Sonnenfinsternis bestaunten, rückt nun ein weiteres, ebenso zyklisches wie faszinierendes Ereignis in den Fokus: Unzählige Zikaden, jene mysteriösen, rotäugigen Insekten, beenden ihre mehr als zehnjährige Untergrundexistenz und drängen ans Tageslicht. Die Vereinigten Staaten beherbergen 15 bekannte Zikaden-Brutgruppen, von denen in der Regel jährlich mindestens eine auftritt. Diesen Frühling sind es die Brood XIX, auch als die Große Südliche Brut bekannt, und die Brood XIII, oder die Nordillinois-Brut, die gleichzeitig die Erdoberfläche erkunden. Zikaden-Beobachter haben die ersten Exemplare, die sich aus dem Boden schälen, gesichtet und ihre Entdeckungen auf Apps wie iNaturalist und Cicada Safari gemeldet. Die Große Südliche Brut, die alle 13 Jahre im Süden und Mittleren Westen erscheint, wurde bereits an verschiedenen Orten von North Carolina bis Georgia verzeichnet. Die Nordillinois-Brut, die alle 17 Jahre im Mittleren Westen sichtbar wird, dürfte mit der ansteigenden Temperatur im nächsten Monat ebenfalls auftauchen. Das Phänomen, wie Zikaden es schaffen, nach einer derart langen Verweildauer im Erdreich kollektiv aufzusteigen, gibt Wissenschaftlern Rätsel auf. 'Über die Zikaden gibt es erstaunlich wenig Informationen, die man gerne wissen würde', äußert sich dazu der Physiker Raymond Goldstein von der Universität Cambridge. Nach dem Aufstieg suchen sich die Zikaden die nächsten Bäume, um sich zu paaren und die Weibchen legen ihre Eier in die Zweige. Aus den Eiern schlüpfen schließlich die Jungzikaden, die sich wiederum in den Boden graben. Dort verbringt dann jede Zikade entweder 13 oder 17 Jahre, bis sie wiederum zum Zwecke der Paarung und der Fortführung ihres Zyklus hervorkommt. Somit müssen Billionen dieser Insekten unterirdisch die Zeit im Auge behalten. Es wird vermutet, dass sie jährliche Veränderungen in den Wurzeln der Bäume wahrnehmen. Doch wie es den Zikaden gelingt, all diese Veränderungen zu einer Zeitspanne von 13 oder 17 Jahren aufzusummieren, bleibt ein Mysterium, das Wissenschaftler bisher nicht lösen konnten.