17. Januar, 2025

Wirtschaft

Mynaric: Laserkommunikations-Pionier in der Zwickmühle

Mynaric: Laserkommunikations-Pionier in der Zwickmühle

Das Münchner Start-up Mynaric, ein Hoffnungsträger der deutschen High-Tech-Branche, kämpft derzeit mit existenziellen Herausforderungen. In der Gunst der Anleger an der US-Börse Nasdaq gelistet, versucht das Unternehmen mit Überbrückungskrediten den Fortbestand zu sichern und erwägt eine mögliche Umstrukturierung gemäß dem Restrukturierungsgesetz StaRUG. Die Hauptversammlung, die im Vorjahr verschoben wurde, soll nun am 24. Februar stattfinden, wie das Unternehmen kürzlich bekanntgab.

Mynaric, eine vielversprechende Ausgründung des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums (DLR), entwickelt mit seinen etwa 300 Mitarbeitern Laserkommunikationsterminals für Satelliten und Flugzeuge. Experten sehen in dieser Technologie großes Zukunftspotenzial angesichts des rasant wachsenden Datenverkehrs. Bis Mai 2024 könnte die Anzahl der Satelliten in der Erdumlaufbahn auf über 10.000 anwachsen. Initiativen wie die geplante EU-Satellitenflotte "Iris2" tragen zu diesem Wachstum bei.

Doch Mynaric verzeichnet nicht die erwarteten Gewinne. Stattdessen hat das Unternehmen im Jahr 2023 einen Nettoverlust von 93,5 Millionen Euro ausgewiesen und muss sich mit erheblichen kurz- und langfristigen Schulden auseinandersetzen. An den Finanzmärkten droht gar der Rauswurf aus dem Nasdaq, während die Aktie stark an Wert verloren hat.

Für das Jahr 2024 projektiert Mynaric ein operatives Defizit von 55 Millionen Euro und hat seine Umsatzerwartungen weiter gesenkt. Herausforderungen bei der Auslieferung der "Condor Mk3"-Terminals und Verzögerungen bei Zulieferern belasten die Bilanz zusätzlich. Die Konkurrenz ist stark, wobei beispielsweise die Airbus-Tochter Tesat als Mitstreiter genannt wird.

Finanzielle Engpässe verschärfen die Lage. Die in jüngster Vergangenheit aufgenommenen Überbrückungskredite laufen bald aus. In den USA, einem Schlüsselmarkt für Mynaric, konnte eine Sprecherin keine konkreten Angaben zur Produktion machen. Die Unternehmensführung fokussiert sich stark auf den US-amerikanischen Markt, wo auch die Regierung zu den wichtigen Kunden zählt.

Die Unsicherheiten bleiben. Eine mögliche Sanierung nach StaRUG ist im Gespräch, jedoch ohne klare Ankündigungen. Die Sprecherin betonte, dass sämtliche Informationen "in Übereinstimmung mit den einschlägigen Rechtsvorschriften und Regulatorik" mit dem Kapitalmarkt abgestimmt werden.