Myanmars Regierung hat kürzlich die Ergebnisse der Volkszählung 2024 bekannt gegeben, die eine Bevölkerung von 51,3 Millionen ermittelt hat. Dies ist ein leichter Rückgang im Vergleich zur letzten Zählung vor einem Jahrzehnt. Die Zahlen kommen zu einer Zeit erhöhter politischer Spannungen, da die Militärregierung, die seit 2021 an der Macht ist, Wahlen vorbereitet, die von Oppositionsgruppen als Scheinwahlen abgetan werden. Der Zensus, durchgeführt im Oktober letzten Jahres, dient der Erstellung von Wählerlisten für die bevorstehenden Wahlen. Min Aung Hlaing, der Chef der Junta, bekräftigte in seiner Neujahrsansprache den Willen, eine "freie und faire Wahl" zu organisieren, obwohl das Land seit dem Putsch gegen die gewählte Zivilregierung im Jahr 2021 in Aufruhr ist. Seit der Machtübernahme kämpft das Militär an mehreren Fronten gegen Rebellen und sieht sich mit der Herausforderung einer maroden Wirtschaft konfrontiert. Vor dem Ende der demokratischen Phase galt Myanmar noch als hoffnungsvoller Wachstumsmarkt. Besonders bemerkenswert bei der aktuellen Zählung ist das Fehlen der Rohingya-Minderheit, die weder 2014 noch in diesem Jahr gezählt wurde. Die Bevölkerungszahl von 51,3 Millionen setzt sich aus 32,2 Millionen erfassten Personen und einer Schätzung von 19,1 Millionen in schwer zugänglichen Gebieten zusammen. Für die Schätzung wurden hochauflösende Satellitenbilder aus Ländern wie Russland, China und Indien herangezogen. Die Volkszählung zeigt Abweichungen gegenüber anderen Prognosen, wie etwa der Weltbank, die von 54,5 Millionen für 2024 ausgeht. Die Diskrepanz bietet weiteren Gesprächsstoff in einem Land, dessen politisches und soziales Gefüge ständig auf dem Prüfstand steht.