Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm äußert sich kritisch zur Forderung der CSU nach einer Erweiterung der sogenannten Mütterrente. Grimm, die Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ist, betont, dass Deutschland sich weitere „Geschenke im Wahlkampf“ nicht leisten könne. Vielmehr seien Fortschritte an anderen Stellen nötig, etwa durch die Senkung von Lohnnebenkosten und Kosten in den sozialen Sicherungssystemen.
Die CSU plant, im Bundestagswahlkampf mit der Forderung nach einer großzügigeren Mütterrente zu punkten. Sie schlägt vor, dass Müttern für Kinder, die vor 1992 geboren wurden, ebenfalls drei Erziehungsjahre bei der Rente angerechnet werden sollten. Aktuell gelten diese drei Jahre nur für Kinder, die 1992 oder später geboren wurden. Obwohl die Forderung nicht im gemeinsamen Wahlprogramm mit der Schwesterpartei CDU enthalten ist, bleibt die CSU hartnäckig bei ihrem Vorhaben.
Alexander Dobrindt, CSU-Landesgruppenchef, verteidigt die Forderung vehement. Für ihn ist die Mütterrente eine „Gerechtigkeitsfrage“, die hilft, Altersarmut zu vermeiden. Dobrindt argumentiert, dass die Mütterrente unabhängig von anderen wirtschaftlichen Fragen gesehen werden solle, da sie die Lebensleistung einer Generation würdigt, die maßgeblich am Aufbau Deutschlands beteiligt war – nämlich die Mütter.