27. September, 2024

Wirtschaft

Mutares trotzt Börsenturbulenzen und verlängert Vorstandschef-Vertrag

Mutares trotzt Börsenturbulenzen und verlängert Vorstandschef-Vertrag

Die Beteiligungsgesellschaft Mutares hat ihren Vertrag mit dem Vorstandsvorsitzenden Robin Laik vorzeitig verlängert. Trotz eines aktuellen Streits mit dem Hedgefonds und Leerverkäufer Gotham City, dessen Bilanzierungsvorwürfe Mutares zurückweist, wurde Laik ein weiteres Mal für fünf Jahre bis Ende 2029 im Amt bestätigt. Laik, Gründer und Großaktionär des Unternehmens, will seinen Aktienbesitz in Mutares zudem weiter ausbauen.

Während andere Vorstandsmitglieder wie Johannes Laumann und Aufsichtsratschef Volker Rofalski ebenfalls Aktien erworben haben, leidet der Aktienkurs weiterhin. Am Vormittag verlor das Papier etwa sieben Prozent, erholte sich jedoch auf ein Minus von knapp drei Prozent am Mittag. Seit Jahresbeginn hat die Aktie fast 40 Prozent ihres Wertes eingebüßt, was sie momentan zur größten Verliererin im SDax macht.

Mutares, spezialisiert auf Sanierungen vorwiegend in der Automobilzulieferbranche, sieht sein Geschäftsmodell als solide und nachhaltig. In einer ausführlichen Stellungnahme wiesen sie die Vorwürfe von Gotham City als "irreführend" und "verzerrend" zurück und betonten, dass das Unternehmen nie kontaktiert wurde, um die Vorwürfe zu erläutern. Das Geschäftsmodell bedinge Anfangsinvestitionen, die sich langfristig mit hohen Renditen auszahlen sollen.

Trotz der Kritik bleibt die Geschäftsführung optimistisch. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Vorstand mit einem Umsatzanstieg auf bis zu 6,3 Milliarden Euro und setzt sich ehrgeizige Ziele für 2028, darunter ein Umsatz von 10 Milliarden Euro und ein Jahresüberschuss von rund 200 Millionen Euro. Das Vertrauen in die Dividendenstrategie und wirtschaftliche Prognosen bleibt unerschüttert.

Gotham City, bekannt für seine aggressiven Leerverkaufstaktiken, hat in der Vergangenheit schon andere Unternehmen in Schwierigkeiten gebracht. Im Januar verursachten sie einen Kurssturz bei Grifols, einem spanischen Pharmaunternehmen, das sich bis heute nicht erholt hat. Die spanische Börsenaufsicht CNMV hat inzwischen Verfahren gegen Gotham und Grifols eingeleitet.