05. November, 2024

Wirtschaft

Musk und seine umstrittene Kürzungsagenda: Ein Kraftakt für die US-Wirtschaft?

Musk und seine umstrittene Kürzungsagenda: Ein Kraftakt für die US-Wirtschaft?

Elon Musk strebt radikale Einsparungen an und stellte auf einer Veranstaltung klar: "Wir müssen unsere Ausgaben reduzieren, um innerhalb unserer Mittel zu leben." Ein Ansatz, den er in seinen Unternehmen bereits verfolgt hat, indem er in Krisenzeiten Arbeitsplätze bei Tesla und X abgebaut hat. Doch die Frage bleibt, ob diese Philosophie auf die Regierung übertragbar ist.

Paul Mortimer-Lee vom NIESR hält Musks Idee, das Budget um 2 Billionen Dollar zu kürzen, für eine "verrückte" Vision, die essentielle Bereiche wie Verkehr, Bildung und soziale Dienste zerstören könnte. Die geplanten Einschnitte von 8 Prozent des BIP könnten die Wirtschaft erheblich destabilisieren und zu einem massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit führen.

Marc Goldwein vom Komitee für einen verantwortungsvollen Bundeshaushalt äußerte gegenüber der Washington Post, dass Musks Einsparungen "grenzwertig unmöglich" seien, ohne drastische Maßnahmen etwa im Verteidigungsbereich. Unterdessen erklärte ein Sprecher der Trump-Kampagne, man sei "engagiert" für Musks Führungsrolle in einer Sparkommission.

Interessanterweise haben Musks Unternehmen, darunter SpaceX, beträchtliche Summen aus staatlichen Verträgen erhalten. Analyst Tim Farrar weist darauf hin, dass eine Regierung unter Trump Projekte, die mit SpaceX konkurrieren, entfinanzieren könnte – ein potenzieller Vorteil für Musk.

Trotz Skepsis gegenüber Musks Plänen teilen manche Ökonomen seine Sorgen über das enorme US-Staatsdefizit. Paul Mortimer-Lee kritisierte das "unglaublich weite" Defizit, das durch die Politik der aktuellen Regierung entstanden sei. Auch Musk forderte in einem Interview 2021 eine Verringerung des Defizits.

Musks Prioritäten könnten sich allerdings mit Trumps Ambitionen kreuzen. Während Trump hohe Zölle im Handelskrieg plant, plädiert Musk für freie Märkte, was im Widerspruch zu Trumps Politik steht. Doch in puncto Zinssenkungen sind beide einig, was Tesla in Anbetracht der aktuellen Lage helfen würde.

Musk sprach sich zudem gegen die von Biden vorgeschlagene Besteuerung von unrealisisierten Kapitalgewinnen aus, was ihn bei den Republikanern zu einem Außenseiter machen könnte. Doch er sieht eine Chance in Trumps Deregulierungsplänen, um Unternehmen wie Tesla und SpaceX zu entlasten.

Im Fall eines Sieges der Republikaner könnte Musks Vision einer massiven Verschlankung der Regierung durchaus Realität werden. Dennoch bleibt die Frage offen, ob diese Maßnahmen langfristig positive Effekte für die Gesamtwirtschaft der USA haben würden.