Büro statt Wohnzimmer: Trumps radikale Arbeitsreform
Es ist eine Ansage, die für Aufsehen sorgt: Unter der nächsten Trump-Administration könnte Homeoffice für Bundesbeamte der Vergangenheit angehören.
Ein Plan, der nicht nur Beamte vor große Herausforderungen stellt, sondern auch massive Folgen für die US-Arbeitswelt nach sich ziehen könnte. Vorangetrieben wird diese Initiative von Elon Musk und Vivek Ramaswamy, die in einer neu geschaffenen Taskforce namens „Department of Government Efficiency“ (DOGE) daran arbeiten, die Ausgaben des Staatsapparates zu senken.
Laut einem Gastbeitrag im Wall Street Journal sehen Musk und Ramaswamy die Rückkehr ins Büro als ersten Schritt, um nicht nur Kosten zu sparen, sondern auch die Wirtschaft der US-Hauptstadt zu stärken.
„Leere Büros sind ein Zeichen von Ineffizienz“, erklären sie.
Der Plan stößt jedoch auf heftige Kritik – vor allem seitens der Gewerkschaften.
Effizienz durch Entlassungen?
Die beiden Unternehmer argumentieren, dass eine Rückkehrpflicht ins Büro zu einer „natürlichen Reduzierung“ der Belegschaft führen werde. Wer nicht bereit sei, sich den neuen Anforderungen zu stellen, würde von selbst gehen – was den Steuerzahler entlasten würde.
Aktuell beschäftigt der US-Staat mehr als zwei Millionen Angestellte in 400 Behörden. Eine Zahl, die Musk und Ramaswamy als überdimensioniert betrachten.
Doch dieser Vorschlag trifft auf erbitterten Widerstand. Viele Telearbeitsvereinbarungen existieren seit Jahren und haben nicht nur während der Pandemie bewiesen, dass sie effektiv sind.
„Dies ist kein Kampf gegen Homeoffice, sondern gegen Arbeitnehmerrechte“, warnt ein Vertreter der Gewerkschaft AFGE, die viele Bundesangestellte vertritt.
Musk bleibt Homeoffice-Gegner
Musk ist als Kritiker von Heimarbeit bekannt. Bereits in der Vergangenheit sorgten seine Äußerungen für Schlagzeilen. „Homeoffice ist weder moralisch noch wirtschaftlich gerechtfertigt“, hatte er in einem CNBC-Interview erklärt. Für ihn sei es inakzeptabel, dass Fabrikarbeiter in Schichten arbeiten, während Angestellte im Homeoffice bleiben könnten.
Seine strikte Haltung gegen Heimarbeit hatte Musk bereits bei Tesla und SpaceX durchgesetzt. Nun versucht er, diese Philosophie auf den Staatsapparat zu übertragen. Doch ob das in einer so großen Organisation wie der US-Regierung umsetzbar ist, bleibt fraglich.
Politische Hürden und rechtliche Herausforderungen
Musk und Ramaswamy berufen sich auf zwei Urteile des Obersten Gerichtshofs, die es ermöglichen sollen, Vollmachten von Bundesbehörden einzuschränken. Ob dies ausreicht, um die geplanten Reformen rechtlich abzusichern, ist unklar. Experten warnen bereits jetzt vor langwierigen Gerichtsverfahren.
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Sollte der Plan von Trump offiziell unterstützt werden, droht ein politischer Machtkampf zwischen dem Weißen Haus und Gewerkschaften. Zudem könnten Massenkündigungen die Funktionsfähigkeit vieler Behörden gefährden – ein Risiko, das Musk und Ramaswamy bewusst eingehen. „Widerstand ist eingeplant“, schreiben sie in ihrem Beitrag. Ziel sei es, bis Juli 2026 ein effizientes und kostensparendes System zu schaffen.
Auswirkungen auf die US-Wirtschaft
Interessanterweise könnte diese Maßnahme nicht nur die Staatsausgaben senken, sondern auch die Wirtschaft in Washington D.C. beleben. Bürgermeisterin Muriel Bowser hatte bereits Präsident Joe Biden aufgefordert, Bundesangestellte zurück ins Büro zu holen, um die durch Homeoffice geschwächte Innenstadt wiederzubeleben. Leere Bürogebäude und weniger Konsum in den Innenstädten haben vielerorts zu wirtschaftlichen Einbußen geführt.