21. Dezember, 2024

Unternehmen

Musk setzt alles auf eine Karte – Warum Teslas Zukunft am seidenen Faden hängt

Elon Musk ist für seine hohen Einsätze bekannt, doch 2024 könnte er den größten Fehler seiner Karriere begehen. Mit seinem Robotaxi-Projekt und der Unterstützung von Donald Trump setzt er auf zwei riskante Wetten – und beide könnten nach hinten losgehen.

Musk setzt alles auf eine Karte – Warum Teslas Zukunft am seidenen Faden hängt
Elon Musks Unterstützung für Donald Trump birgt erhebliche Risiken für Tesla. Sollte Trump gewählt werden, könnten Subventionen für Elektroautos wegfallen – eine Entscheidung, die Tesla Milliarden kosten könnte.

Elon Musk steht mal wieder im Rampenlicht. In wenigen Tagen will er die Zukunft des autonomen Fahrens präsentieren: Ein Tesla-Robotaxi, das die Art, wie wir uns fortbewegen, revolutionieren soll.

Die Erwartungen sind riesig – nicht zuletzt, weil Musk bei diesem Projekt so viel auf eine Karte setzt. Doch während Investoren gespannt auf den 10. Oktober blicken, stellen sich immer mehr Fragen.

Der Druck steigt

Es ist nicht das erste Mal, dass Musk sich weit aus dem Fenster lehnt. Schon 2016 bezeichnete er das Problem des autonomen Fahrens als „gelöst“. 2019 versprach er, in einem Jahr werde eine Million Tesla-Robotaxis unterwegs sein.

Jetzt, fünf Jahre später, gibt es noch immer keine. Stattdessen arbeitet die Konkurrenz mit Hochdruck an ähnlichen Projekten – Waymo, eine Tochter von Google, hat in einigen US-Städten bereits Robotaxis auf den Straßen.

Tesla-CEO Elon Musk will mit dem neuen Robotaxi den Markt revolutionieren. Doch Kritiker zweifeln, ob die Technik bereit ist – autonome Systeme haben bei schlechtem Wetter und schwierigen Lichtverhältnissen immer noch Probleme.

Für Tesla steht viel auf dem Spiel. Während der Aktienkurs in den letzten Monaten stark angestiegen ist, kämpft das Unternehmen mit sinkenden Gewinnen und einem stagnierenden Umsatz. Das Robotaxi könnte der Befreiungsschlag sein, doch ob es gelingt, ist ungewiss.

Die Technik, auf die Musk setzt, wird von vielen Experten kritisch gesehen. Tesla nutzt Kameras, um die Umgebung zu erfassen, während andere Hersteller auf zusätzliche Sensoren wie Lidar setzen. Die Folge: Teslas Systeme sind bei schlechten Lichtverhältnissen oder schlechten Wetterbedingungen oft überfordert.

Politische Risiken – Musk setzt auf Trump

Als wäre das nicht genug, hat Elon Musk eine zweite Wette laufen: Auf Donald Trump. Der Tesla-Chef hat sich in den letzten Monaten offen hinter den ehemaligen US-Präsidenten gestellt.

Ein Wahlsieg Trumps könnte ihm regulatorische Vorteile verschaffen. Trump hat bereits angedeutet, dass er in einer zweiten Amtszeit weniger Auflagen für autonome Fahrzeuge machen würde – ein klarer Vorteil für Tesla.

Doch auch hier ist das Risiko groß. Viele Tesla-Kunden stammen aus dem progressiven Lager, und Musks politische Neuausrichtung könnte sie abschrecken. Hinzu kommt: Sollte Trump die Wahl gewinnen, könnte Tesla wichtige Subventionen verlieren.

Das von Joe Biden initiierte „Inflation Reduction Act“, das Milliarden an Fördergeldern für Elektroautos bereitstellt, steht unter Trumps potenzieller Präsidentschaft auf der Kippe.

„Musks politisches Risiko könnte Tesla teuer zu stehen kommen“, sagt der Tech-Analyst John Smith. „Nicht nur könnten Subventionen gestrichen werden, auch Trumps Freihandelsfeindlichkeit birgt Risiken für Teslas globales Geschäft.“

Die Konkurrenz schläft nicht

Während Musk mit Technikproblemen und politischem Gegenwind kämpft, ist die Konkurrenz längst aktiv. Waymo, die Google-Tochter, hat in Städten wie Phoenix, San Francisco und Austin bereits funktionierende Robotaxis am Start.


Lesen Sie auch:

Boeing in der Krise: Kommt jetzt die Milliarden-Kapitalerhöhung?
Der angeschlagene Flugzeugbauer Boeing plant laut Insidern eine Kapitalerhöhung von über 10 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen kämpft mit den Folgen von Flugverboten, Produktionsproblemen und einem anhaltenden Streik.

Amazon-Tochter Zoox hat ebenfalls Fortschritte gemacht. Beide Unternehmen setzen auf einen technologischen Ansatz, der breiter aufgestellt ist als Teslas Fokus auf Kameras.

Das größte Problem für Musk könnte jedoch das Misstrauen der Verbraucher sein. Während in Städten wie San Ramon bereits autonome Busse ihre Runden drehen, bleibt die Skepsis hoch.

Die Google-Tochter Waymo hat bereits funktionierende Robotaxis in mehreren US-Städten im Einsatz. Tesla setzt hingegen weiter auf eine umstrittene Kamera-Technologie, die in der Fachwelt als unzureichend gilt.

Vor allem ältere Menschen misstrauen der neuen Technik. „Viele steigen nicht ein, weil sie Angst haben, die Kontrolle zu verlieren“, berichtet der Fahrer eines solchen autonomen Busses. „Vor allem die Geschwindigkeit und die Reaktionsfähigkeit bei Notfällen werden kritisch gesehen.“

Musk, der autonomes Fahren schon seit Jahren als gelöstes Problem darstellt, kämpft nun gegen dieses Vertrauensthema.

„Es ist nicht mehr nur ein technologisches Problem“, sagt Analystin Jane Doe. „Es ist ein psychologisches. Die Menschen müssen überzeugt werden, dass sie in einem Tesla-Robotaxi sicher sind.“

Alles oder nichts

Elon Musk hat in seiner Karriere schon oft bewiesen, dass er Risiken eingehen kann – und oft als Sieger daraus hervorgegangen ist.

Doch 2024 könnte das Jahr sein, in dem sein unerschütterlicher Glaube an Technologie und politische Machtspiele an seine Grenzen stößt. Die Technik für das Tesla-Robotaxi ist alles andere als ausgereift, und Musks Nähe zu Trump könnte ihm mehr schaden als nützen.