Trump drängt auf schnellere Fertigstellung
Eigentlich hätte die neue Air Force One längst in der Luft sein sollen – doch die Realität sieht anders aus. Die Boeing VC-25B, die neue Präsidentenmaschine der USA, kommt erst 2027 – Jahre später als ursprünglich geplant.
Doch das reicht Donald Trump nicht. Der frisch wiedergewählte US-Präsident fordert eine schnellere Lieferung, und dabei soll ausgerechnet Elon Musk helfen.
Boeing-CEO Kelly Ortberg bestätigte gegenüber CNBC, dass Musk und sein Team in das Projekt involviert wurden, um Prozesse zu beschleunigen und Produktionsprobleme zu lösen.
„Der Präsident will das Flugzeug früher, und wir arbeiten mit Elon und seinem Team daran, den Zeitplan vorzuziehen“, sagte Ortberg.
Boeing hat auf dem Projekt bereits mehr als 2 Milliarden Dollar verloren, die Kosten haben sich weit über die ursprünglichen Planungen hinaus aufgebläht.
Verzögerungen, Skandale und teure Fehltritte
Die neue Air Force One hat eine turbulente Geschichte hinter sich:
- 2015 erhielt Boeing den Zuschlag für die neuen Präsidentenflugzeuge.
- 2016 drohte Trump als damaliger Präsident, den Auftrag zu streichen, wenn die Kosten über 4 Milliarden Dollar steigen.
- 2018 wurde aus Kostengründen entschieden, bereits gebaute 747-8-Flugzeuge zu nutzen, die eigentlich für eine russische Airline bestimmt waren.
- 2022 tauchten Berichte über Produktionsprobleme auf: Boeing-Mitarbeiter ohne Sicherheitsfreigaben, Drogenprobleme und Tequila-Flaschen an Bord der neuen Air Force One.
Das Chaos rund um das Projekt hat zu erheblichen Verzögerungen geführt.
Musk als Problemlöser?
Dass Musk nun bei der Fertigung helfen soll, könnte sich als genialer Schachzug oder als reines PR-Manöver erweisen. Der Tesla- und SpaceX-Chef ist für seine Fähigkeit bekannt, Produktionsprozesse zu optimieren – aber Boeing ist kein Automobil- oder Raumfahrtunternehmen.
Ortberg lobte die Zusammenarbeit mit Musks Team und betonte, dass das Verteidigungsministerium prüfe, welche vertraglichen Vorgaben überflüssig seien und Boeing bei der Produktion behinderten.
„Wir arbeiten mit dem Department of Government Efficiency (DOGE) zusammen, um unnötige Vorschriften zu streichen und das Produkt effizienter zu liefern“, so Ortberg.
Ob das reicht, um die Air Force One tatsächlich schneller an Trump zu übergeben, bleibt fraglich.
Trumps Kampf um das Design der Präsidentenmaschine
Ein weiteres Hindernis: das Design. Trump möchte eine rot-weiß-blaue Lackierung – eine Abkehr von dem klassischen hellblauen Farbschema, das seit Kennedy genutzt wird.
Doch diese Entscheidung führte zu neuen Verzögerungen. Eine thermische Studie der Air Force ergab, dass dunklere Farben zusätzliche Tests nötig machen, weil sie sich in heißen Klimazonen stärker aufheizen könnten.
Joe Biden kehrte 2023 zur klassischen blauen Lackierung zurück, um weitere Verzögerungen zu vermeiden. Trump scheint allerdings weiterhin an seiner Version festzuhalten.
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