Der australische Milliardär Rupert Murdoch plant, das britische Online-Immobilienunternehmen Rightmove zu übernehmen und bewertet das Unternehmen mit über 4,4 Milliarden Pfund.
Die REA Group, ein Immobilienriese mit Mehrheitsbeteiligung an Murdoch's News Corp, erwägt ein mögliches Bar- und Aktientauschangebot für den börsennotierten Konkurrenten in London. Führungskräfte betonten, dass es erhebliche Gemeinsamkeiten zwischen REA und Rightmove gebe und die beiden Unternehmen „hochgradig abgestimmte kulturelle Werte“ aufwiesen.
Rightmove, der größte Online-Immobilienanbieter Großbritanniens, weist eine Marktkapitalisierung von knapp 4,4 Milliarden Pfund auf. Im ersten Halbjahr des Jahres konnte Rightmove ein Umsatzwachstum von 7 Prozent auf 192 Millionen Pfund verzeichnen, da Makler und Entwickler mehr für ihre Inserate ausgaben. Allerdings warnte das Unternehmen vor einem Rückgang der Kundenzahlen aufgrund hoher Hypothekenzinsen, die zu einem Abschwung auf dem Immobilienmarkt führen.
Die Aktien von Rightmove stiegen im frühen Handel heute Morgen um bis zu 25 Prozent und markierten damit den größten Tagesanstieg in der Unternehmensgeschichte. Die in Melbourne ansässige REA Group besitzt eine Reihe von Online-Immobilienmarken, angeführt von realestate.com, und ist auch in Asien und den USA tätig.
Die REA Group erklärte: „Der Vorstand von REA ist der Meinung, dass die vergrößerte Gruppe eine äußerst attraktive Investitionsmöglichkeit für sowohl REA- als auch Rightmove-Aktionäre darstellen würde, indem sie robustes Wachstum mit starken Margen und erheblicher Liquidität kombiniert und somit weiteres Kapitalwachstum und Aktionärsrenditen ermöglicht.“
Gleichzeitig warnte REA, dass es keine Gewissheit gebe, dass ein Angebot gemacht werde, und erklärte, dass die Aktionäre vorerst keine Maßnahmen ergreifen müssten. Ein förmliches Angebot müsse bis Ende September abgegeben werden.
Rightmove wurde um einen Kommentar gebeten. Eine Übernahme von Rightmove wäre die jüngste Akquisition eines britischen Immobilienunternehmens, nachdem der Konkurrent OnTheMarket im vergangenen Jahr für 99 Millionen Pfund vom US-Immobilienunternehmen CoStar übernommen wurde.
Jessica Pok, Analystin bei Peel Hunt, sagte: „Es überrascht uns heute nicht, dass Rightmove zum Übernahmeziel geworden ist, da die Bewertung des Unternehmens aufgrund der negativen Stimmung auf dem britischen Immobilienmarkt und der Konkurrenz durch CoStar/OnTheMarket seit einiger Zeit gedämpft ist.“
Innerhalb von Murdochs Medienimperium herrscht Aufruhr, da der 93-jährige Geschäftsmann plant, die Kontrolle an seinen ältesten Sohn Lachlan zu übergeben. Murdoch versucht, die Bedingungen seines Familientrusts zu ändern, um sicherzustellen, dass Lachlan alleinige Kontrolle über seine Fernseh- und Zeitungsbeteiligungen hat. Dieser Schritt würde die Kontrolle von seinen anderen Kindern - James, Elisabeth und Prudence - wegverschieben, die als politisch liberaler gelten als ihr Vater. Der Rechtsstreit soll später diesen Monat in Nevada vor Gericht verhandelt werden.