20. November, 2024

Wirtschaft

Mulberry setzt auf US-Markt und profitiert von Trumps Steuerplänen

Mulberry setzt auf US-Markt und profitiert von Trumps Steuerplänen

Andrea Baldo, der neue Chef des Luxus-Handtaschenherstellers Mulberry, sieht in der Präsidentschaft von Donald Trump Chancen für eine Belebung der Umsätze in den USA. Baldo, der die Führung des Unternehmens im September übernahm, betonte, dass insbesondere die obere Mittelschicht von Trumps Politik profitieren könnte. Dies könnte Mulberry dabei helfen, den allgemeinen Absatzrückgang umzukehren.

Donald Trump hat im Rahmen seiner Wahlkampagne versprochen, die Steuerreformen fortzusetzen und größere Steuererleichterungen für die Mittelschicht einzuführen. Im Gespräch ist eine Verlängerung des „Tax Cuts and Jobs Act“, die niedrigere Einkommensteuersätze für alle Einkommensklassen dauerhaft sichern könnte. Das Tax Policy Center prognostiziert, dass wohlhabende Familien hierdurch zusätzliche Einsparungen von rund 11.420 Dollar erzielen könnten.

Darüber hinaus deutete Trump eine Senkung der Kapitalertragssteuer an, um Investitionen anzukurbeln, ein Schritt, der insbesondere vermögende Anleger begünstigen würde. Dieser Ansatz steht im Gegensatz zur britischen Regierung, die jüngst eine Erhöhung der Kapitalertragssteuer als notwendig erachtete, um öffentliche Dienstleistungen zu finanzieren und die Staatsfinanzen zu stabilisieren.

Mulberry sieht diese politischen Entwicklungen als Chance, den Absatz seiner in Somerset gefertigten Handtaschen in den USA zu steigern. „Unsere Zielgruppe in den USA ist groß und wir sind optimistisch, dass wir mit den richtigen Produkten unseren Marktanteil ausbauen können“, so Baldo.

Allerdings gibt es auch Bedenken, dass Trumps protektionistische Maßnahmen, wie etwa geplante Zölle von 60 Prozent auf chinesische Produkte und 20 Prozent auf andere Importe, dem britischen Luxusgütermarkt schaden könnten. Die Luxushandelsgruppe Walpole warnte jüngst, dass Nordamerika ein wichtiger Exportmarkt für britische Luxuswaren sei.

Mulberry zeigt sich jedoch unbeeindruckt und sieht es noch als zu früh an, um abschließend zu beurteilen, ob die politischen Entwicklungen negative Auswirkungen haben werden. Trotz der Herausforderungen wuchs der Umsatz in den USA in den ersten sechs Monaten bis Ende September um 9 Prozent, was den Rückgang in Großbritannien und dem asiatisch-pazifischen Raum teilweise kompensierte. Dennoch blieb der Gesamtumsatz im ersten Halbjahr mit einem Rückgang um ein Fünftel auf 56 Millionen Pfund hinter den Erwartungen zurück.